Hilflos muss Chris Chandler mit ansehen, wie sein Auto demoliert wird.
Als daraufhin ein wildfremder Mann vorbeifährt und ihm seinen neuen Jaguar schenkt, kann er sein Glück nicht fassen. Und so macht sich ein Journalist daran, die Spur einer herzerweichenden Bewegung zurückzuverfolgen.
# Zwischengedanke: Es sagt viel über unsere Gesellschaft aus.
Begeht man eine gute Tat (z.B.: einfach freundlich sein),
ohne auf Gegenleistung auszuharren,
vermuten viele instinktiv einen
selbstbezogenen Hintergedanken (z.B.: flirten.) dahinter.
Die Geschichte beginnt mit einer scheinbar simplen Hausaufgabe des Sozialkundelehrers Eugene Simonet:
Überlegt euch eine Idee, mit der ihr die Welt verändern könnt.
& Tut es!
Die Antwort des Schülers Trevor ist ebenso simpel, wie genial und kraftvoll.
Er nimmt sich vor 3 Menschen,
die sich aus eigener Kraft nicht aus ihrer jeweiligen schwierigen Situation befreien können, aus genau dieser heraus zu helfen. Er verlangt jetzt selbst keine Abgeltung. Stattdessen fordert er
jeden der 3 Menschen auf, wiederrum 3 hilflosen Menschen zu helfen. Dann wären es bereits 9 Menschen, denen neu geholfen wird.
Voller Elan quartiert er einen Junkie in der heimischen Garage ein und hilft in von daher.
Wenn sein Klassenkamerad Adam das nächste mal gemobbt wird, möchte er ihm beiseite stehen und seine alkoholabhängige Mutter will er mit seinem Sozialkundelehrer verkuppeln.
Der Erfolg bleibt aus und Trevor beginnt an der praktischen Umsetzbarkeit seiner Idee zu zweifeln. Auch sein Umfeld hält seine Idee zunehmend für utopisch („Du kannst nicht einfach zwei Menschen zusammenbringen und hoffen, dass sie sich gern haben. So geht das Nicht!“).
Der Journalist findet mit Trevor schließlich die Ursache für sein unverhofftes Glück. Und über ihn erfährt Trevor schließlich von den Ausmaßen seines Schneeballsystems. Am Ende nimmt die Geschichte doch noch eine von mir nicht vorhergesehene Wendung. Anstatt zu Spoilern, möchte ich dem Leser an dieser Stelle jedoch den Film wärmsten empfehlen (das Buch habe ich nicht gelesen) und nun noch ein paar Worte über die Trevors Idee verlieren.
Dass ein Gefallen und eine schöne Idee wirklich einen Mann dazu bringen seinen neuen Jaguar an einen Wildfremden zu verschenken ist möglich, praktisch leider unwahrscheinlich. Filme aber dürfen hochfliegende, idealistische Vorstellungen verbreiten. Und mir geht es hier vielmehr ums „Prinzip.“
„Wie wäre es mit möglich. Es gibt die Möglichkeit.
Es gibt ein Bereich des Möglichen.
Und der liegt in jedem von euch.“
Herr Simonet
Die Idee einer perfekten Welt ist tatsächlich utopisch. Die einer besseren Welt aber keineswegs.
Oft höre ich diesen Einwand und vielleicht ist es wirklich tollkühn, verrückt, zu glauben man könnte die Welt verändern. Würden aber alle Menschen wie diese Zweifler es garnicht erst versuchen, gäbe es nie einen Gandhi, Snowden, Mandela oder eine Mutter Teresa. Würden hingegen alle Menschen daran glauben, mit ihren bescheidenen Mitteln das Gesicht der Welt ein wenig verändern zu können, ginge es uns allen erheblich besser.
# es sind die Idealisten, die die Welt grundlegend verändern können.
Auch eine Welt, in der sich alle in den Armen liegen kennt Leid. Und auch eine solche ist utopisch. Aber sie ist ein gutes Ziel.
# Und ist ein Ziel utopisch, aber gut, so ist der Weg das Ziel.
Es braucht nicht immer einen Gandhi. Das depressive Mädchen in der Nachbarschaft sehnt sich vielleicht einfach nach jemandem, der ihr zuhört und das Gefühl der Einsamkeit nimmt.
# helfe einem Menschen und du rettest seine ganze Welt.
Fast jeder kennt solche eine Person, von der er weiß oder vermutet, dass es ihr schlecht geht. Und hier appelliert der Film an die Zuschauer:
„Was haben sie denn getan, um die Welt zu verändern?“
Trevor gegenüber Herrn Simonett