Chemtrails sind hypothetische Kondensstreifen, die außer den üblichen Flugzeugabgasen noch weitere Chemikalien enthalten. Je nach Verschwörungstheorie werden diese Metalle und andere chemischen Stoffe direkt zugesetzt oder zusätzlich versprüht und dienen meist illegalen und illegitimen Zwecken. So sollen Chemtrails beispielsweise der Bevölkerungsreduktion, militärischen Zwecken oder dem Geo-/Climateengineering nutzen, wobei die Auftraggeber stets geheimnisvoll und wenige an der Zahl sind.
Falls es Chemtrails tatsächlich geben sollte, handeln die dafür verantwortlichen Leute eindeutig gesetzeswidrig. Ein Mensch, der an die Existenz von Chemtrails glaubt, denkt also eine Straftat festgestellt zu haben. Doch anstatt gegen diese vorzugehen (Beweise und Täter zu suchen), halten sich die meisten Chemtrailgläübigen dilettantisch und spinnen ihre Theorien weiter, jammern über das Leid der Welt oder erzählen anderen Menschen von ihrer Überzeugung. Und damit machen sie sich gemäß § 138 StGB (Nichtanzeige geplanter Straftaten), sowie § 323c StGB (unterlassene Hilfeleistung) möglicherweise sogar strafbar.
Die Anhänger einer Chemtrail-Theorie werden einfachheitshalber im Folgenden als Chemtrailer bezeichnet. Von Seiten der Chemtrailer hört man oft, dass noch nie nachgewiesen wurde, dass es keine Chemtrails gibt. Dies stimmt, ist aber kein triftiges Argument wenn man bedenkt wie schwer der Beweis von einer Nichtexistenz (Vgl. fliegendes Spaghettimonster) tatsächlich ist. Deshalb ist es ja normalerweise auch so, dass nicht sonst irgendjemand, sondern derjenige der etwas behauptet dies auch belegen soll. In unserem Fall wären das die Chemtrailer. Doch wie kann man die Chemtrailtheorie belegen?
Indem man von den Kondensstreifen Proben entnimmt und diese nach den vermuteten Chemikalien untersuchen lässt. Dafür könnte man beispielsweise mit dem deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt (kurz: DLR) zusammenarbeiten, die bereits Messungen an Kondensstreifen durchführen. Wenn man diesen aber misstraut („Systemschafe“), gibt es immer noch viele Privatprojekte, bei denen Ballons in große Höhen geschickt wurden (siehe Liste bei der Quellenangabe). Wenn Chemtrailer nun behaupten, dass man ein solches Projekt nicht selbst starten dürfe ist das falsch, wie man an den Privatprojekten ja sieht. In einem Feriencamp habe ich als Grundschüler mit den Gleichaltrigen und Betreuern einen derartigen Ballon gebaut. Es gilt schlichtweg dem DFS Daten zu Standort und Starttermin durchzugeben und falls diese für diese Daten keine Gefahr im Luftraum sehen, bekommt man die Befugnis ohne weiteres.
Das Projekt an sich ist auch keine große logistische Herausforderung. Im Internet finden sich mehrere Tutorials zum Bau eines solchen Ballons. Mitsamt Gasflaschen, Filter, Akkus, USB-Sauger; GPS-Tracker, Karton, Schnur, Klebeband etc. kommt man, geht man von einer Nutzlast von 1000g und einer Zerreishöhe von 1500m aus, auf eine Projektkostensumme von etwa 500€. Die Spenden-, Seminars-, Verkaufs und Werbeeinnahmen der Chemtrailer summieren sich unter dem Strich auf ein vielfaches davon auf. Des Weiteren gibt es noch Privatpiloten, die Chemtrailer zum Selbstkostenpreis mit an den Himmel nehmen würden. Oder ein Chemtrailer könnte unter die Spotter gehen und Proben von den eingeschalteten Triebwerken zu wartender Flugzeuge entnehmen. Wann welche Abgase / Kondensstreifen untersucht werden könnten die Chemtrailer selbst bestimmen. Die Labore die die Proben untersuchen müssen dabei natürlich unabhängig sein.
Ein Nicht-Chemtrailer kann Chemtrailer mit diesem Unterfangen nicht beikommen, da diese immer einwenden werden können, dass die untersuchten Streifen normale Kondensstreifen und keine Chemtrails seien. Die Angst des Menschen ist nun ein lukrativer Markt und so ist von Seiten der hohen Chemtrailer noch nie ein solches Projekt gestartet wurden. Einige Chemtrailer meinen, dass die versprühten Substanzen Nanopartikel und somit mit herkömmlichen chemischen Analysen nicht nachzuweisen seien. Dies ist aber eine Ausrede die an Schlichtheit kaum zu überbieten ist, da es wissenschaftliche Wege gibt auch kleine Mengen von Aluminium, Barium & co nachzuweisen.
Verstehen sie mich bitte nicht falsch. Ich glaube nicht an die Existenz von Chemtrails, als Skeptiker halte ich diese aber auch nicht für ausgeschlossen. Lediglich möchte ich mit diesem Eintrag den Verdacht äußern, dass die Leader hinter der Chemtrailszene möglicherweise nur relativ intelligente Geschäftsmänner und selbst gar nicht von ihrer Theorie überzeugt sind. Da sie ja unbestreitbar viel Geld einnehmen, ohne wirklich etwas gegen die Chemtrails, ihre Geldquelle, unternehmen zu wollen.
Quellen
Meine Hauptquellen für diesen Blogeintrag waren die Arbeiten von Jörg Lorenz.
DLR führt Messungen an Kondensstreifen durch:
http://www.dlr.de/pa/desktopdefault.aspx/tabid-2554/3836_read-5746/
Privatprojekte:
https://www.youtube.com/watch?v=NQ5s5NziYC8
http://www.youtube.com/watch?v=DUriGEcZ1WY
http://www.youtube.com/watch?&v=bluQ4eOeBwo
http://www.youtube.com/watch?v=Z9MxN95hbUk
http://www.youtube.com/watch?v=_00eZtsuJ9M
Youtube Tutorial – Schicke eine Kamera in die Stratossphäre:
WissensWert (Dienstag, 28 Juni 2016 23:59)
Amazon:
https://www.amazon.de/Akasha-S%C3%A4ule%C2%AE-Chembuster-verbunden-Orgonite/dp/B016Z3PO2E/ref=sr_1_4?ie=UTF8&qid=1467150756&sr=8-4&keywords=Chemtrail
https://www.amazon.de/What-world-they-spraying-Geo-Engineering/dp/B00BXUG3TI/ref=sr_1_2?ie=UTF8&qid=1467150756&sr=8-2&keywords=Chemtrail
https://www.amazon.de/Energiekegel-Energie-Kegel/dp/B00PXXJ8JS/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1467150756&sr=8-3&keywords=Chemtrail
Ein sehr allgemeiner, lesenswerter Artikel zur "Verschwörungsindustrie": http://m.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/verlage-und-unternehmen-rund-um-verschwoerungstheorien-13374395.html
Robert (Dienstag, 28 Juni 2016 23:47)
Magst du mir einmal darlegen, inwieweit die Chemtrailer Geld mit ihrer Theorie machen? (Du behauptest dies zwar oben in dem Text, nennst aber keine Quellen, auf die du dich stützt ;-) )