„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Kunstflug

Zu seinem 12.ten Geburtstag lud ein Klassenkamerad uns, seine Mitschüler, auf den Adolf Würth Airport in Schwäbisch Hall ein. Am Flughafen angekommen schossen wir nach ersten Sicherheitsanweisungen nacheinander mit einer Armbrust auf eine Zielscheibe. Den besten Schützen winkte dabei ein großartiger Preis. Der Vater des Geburtstagskindes ist im Management des Unternehmens Gemü tätig und fliegt von daher öfters deutschlandweit mit einem Firmeneigenen Jet. Er ermöglichte es nun mithilfe seiner Beziehungen jedem von uns einmal mit einem Kunstflugzeug in die Lüfte zu steigen. Die besten Schützen, zu denen ich leider nicht gehörte, durften sogar selbst an das Steuer des Cockpits und während des Fluges einfache Manöver vollführen. Wir drehten Pirouetten und flogen Saltos, wobei Letzteres für uns alle das absolute Highlight darstellte. Im Verlauf des Emporsteigens befanden wir uns kurz steigend senkrecht zur Erdoberfläche. Dabei wirkte ein Vielfaches der normalen Gravitation auf uns ein. Es wurde schwer seinen bloßen Arm zu heben oder auch nur gleichmäßig zu atmen. Nachdem wir einen Augenblick lang kopfüber in der Luft hingen, ging die Maschine in den freien Fall über. Da der Triebwerksschub den natürlichen Luftwiderstand kompensiert, befanden wir uns eine Zeit lang annähernd in Schwerelosigkeit. Geldstücke und Dreckklumpen flogen gewichtslos im Raum umher, das Gefühl dabei war bombastisch, am ehesten mit dem beim Tauchen in Wasser vergleichbar.

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