Die Gott zugeschriebenen Attribute sind bereits in sich widersprüchlich. Ihre Verwendung in der Theodizee ist es nochmals zusätzlich. Nehmen wir uns nun das Problem des Allmachtsparadoxon vor. (Dieses gleicht der Russelschen Antinomie aus der naiven Mengenlehre mit der „Menge aller Mengen, die sich nicht selbst als Element enthält.“) Grob vereinfacht stellt es die Allmacht in Bezug zu sich selbst. Beinhaltet Allmacht auch die Macht, sich selbst zu entmachten? Sich die Allmacht zu nehmen? Kann Gott einen Stein erschaffen, der so schwer ist das er ihn selbst nicht heben kann. Egal ob diese Frage mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten ist wäre Gott in beiden Fällen nicht allmächtig.
Diese Widersprüche lassen sich alle auflösen, indem man davon ausgeht das Gott über den Gesetzen der Logik steht. Was bei einem allmächtigen Wesen ja auch wohl so sein wird. Der Bemerkung wert sind sie aber allemal.
So ist vielleicht auch die ganze „Theodizeeformel“ zu lösen?
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Martin Weidner (Donnerstag, 27 April 2023 13:06)
Laut Neuem Testament hat Gott sich selbst entäußert, d.h. er hat sich aus Liebe schwach gemacht, und ist doch der Allmächtige geblieben. Die logischen Widersprüche darin hat man später durch die Trinität beschrieben.
Im Islam ist es anders, da wird die Allmacht Gottes so absolut gesetzt, dass er nicht so lieben kann, wie es im TeNaCH und im NT beschrieben wird.
Ein Photon oder ein Elektron kann Teilchencharakter und Wellencharakter haben. Da hat es Jahrzehnte gedauert, bis man zu logisch halbwegs befriedigenden Modellen kam (so ähnlich wie die Trinitätslehre). Man kann die Frage also auch darin überführen, ob Gott schwieriger zu verstehen ist als ein Elektron.
Hardt judes (Montag, 17 Juli 2023 03:11)
Bullshit in dieser simulierten welt gibt es nur den architekten...