„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Ich wollte nie erwachsen sein..

„Ich wollte nie erwachsen sein“ – von Peter Maffay. Für mich eines der bewegendsten Lieder aller Zeiten. Aber warum sehnen sich so viele Menschen die Kindheit zurück?

Ein Grund ist sicher, dass unser emotionales Gedächtnis euphemisiert (Gott sei dank!). Denke ich an meine Kindergartenzeit zurück, kommt es mir wieder, dass ich ein krasser Außenseiter war, der sich stets gegen die Anderen behaupten musste. Und doch sehe ich das alles gar nicht so schlimm, freue mich, wenn ich an meinem alten Kindergarten vorbei- und würde manchmal gerne einfach wieder reinlaufen. Im Nachhinein sehen wir Dinge oft schöner, als es sie tatsächlich waren.

Ein anderer Grund für Nostalgie ist wohl auch unsere psychische Entwicklung. Gönnt man sich heute einen Spaziergang, ist man in Gedanken oft ganz woanders. Mit Reue, oder eben Zurückwünschen bei Vergangenem. Oder mit Druck, Sehnsucht, Angst bei Zukünftigem. Früher hat man einfach mehr im Jetzt gelebt.

Und das ist auch das Standardargument. Früher war vieles einfacher. Keine Verpflichtungen, kein Liebeskummer, weniger Stress, weniger begangene Fehler, usw. Hierin steckt noch ein weiterer Punkt. Früher hatte man auch weniger Erfahrungen. Jetzt hat man das Gefühl alles doch schon zig-mal erlebt zu haben, früher konnte man noch über Neues staunen, bewusst für wahr nehmen. Jetzt wurde man mehrfach enttäuscht und hegt (evtl. begründetes) Misstrauen gegenüber vielen und vielem, früher ist man noch mit offenen Armen durch die Welt gerannt und hat alles und jeden umarmt.

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