„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Sein&Nicht-Sein. Sprache

Der Tod ist faktisch bedeutungslos für dich. Vor dem Tod ist er nicht da und nach dem Tod bist du nicht da. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich dies schon in unserem alltäglichen Sprachgebrauch. "Ich bin tot", scheint etwas Paradoxes an sich zu haben. Denn entweder bin Ich noch, oder ich bin bereits gestorben, also nicht mehr. Möchte man das Nichts beschreiben, sieht man sich vor einem ähnlichen Problem. Kann man also vom Totsein sprechen? In gewisser Hinsicht schon und das wegen dem großen Unterschied zwischen „Tod“ und „Nichts.“ Es gibt wieder zwei Möglichkeiten: Der Tod bedeutet eine anderweitige Fortexistenz oder das Ende der jeweiligen Existenz. Im ersten Fall löst sich das Paradoxon offensichtlich auf, denn man ist ja nach dem Tod. Deshalb lässt sich auch getrost vom Totsein sprechen. Aber auch im zweiten Szenario lässt sich für den Satz: „Ich bin tot“, argumentieren. Sieht man sich selbst als seinen Körper an, lässt sich das leicht verargumentieren, denn die materiellen Bestandteile deines Körpers sind auch noch nach deinem Tod irgendwo im Universum. Wenn man aber von dem Ich als seine bewusste Existenz ausgehen möchte, was ich für sinnvoller halte, kann tot sein eine legitime Eigenschaftsbeschreibung sein. Denn wäre die Nicht-Existenz als Eigenschaft eines Objektes irrelevant, so wäre ein Gegenstand A, den es gibt, nicht unterschiedlich zu einem Gegenstand A, den es nicht gibt.

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