Barcelona, 12.März 2004 – 7.00Uhr. Ambera liest in der städtischen Zeitung von den islamistisch motivierten Zuganschlägen in Madrid. Die Stimmung am Frühstückstisch ist gedrückt und jeder am Tisch möchte eigentlich nur schnellstmöglich fertig sein, um in den ablenkenden Alltagsstress entfliehen zu können. Kleine Kinder merken es, wenn etwas die Stimmung drückt. Und so meint die kleine Tracy: „Irgendwas stimmt heute Morgen nicht.“ Als sie nach kurzer Zeit keine Antwort erhält, nimmt Tracy den Kater links von ihr auf den Arm und hält ihm etwas Fisch vor die Schnauze. Der betagte Stubentiger schielt dann immer nach dem Essen, das sich unmittelbar vor ihm befindet. Dann lachen normalerweise alle, sogar ihr Daddy. Heute aber senken alle anderen den Blick und schlingen schnell das Essen hinunter. Kinder merken auch schnell, wenn sie gegen eine gedrückte Stimmung nichts ausrichten können und so seufzt Tracy leise und beginnt jetzt auch traurig ihre Brötchen zu essen. „Hey Tracy, in Madrid haben böse Menschen viele Spanier umgebracht… Deshalb sind wir so still.. Laut wird das nicht gesagt, aber eigentlich sollten wir froh sein, dass es nicht uns getroffen hat.“ Tracys Vater Miguel ist als erster fertig mit essen. Er legt sich den Mantel vom Stuhl um die Schulter und geht Richtung Haustür: „Sie haben uns getroffen. Glaubst du keine 200 Europäer waren das Ziel? Die Toten machen doch keinen Unterschied. Anfang und Ziel von Terror ist immer die Angst. Und wie sie uns getroffen haben.“ Miguel schließt die Tür hinter sich und geht einfach zur Arbeit.