Einwände gegen die Wissenschaft
Wann immer man mit Gläubigen über Religion diskutiert und Argumente aus der Wissenschaft bringt, kommen eine Reihe von Einwänden. Mit diesen möchte ich mich hier auseinandersetzen:
Die Wissenschaft kann auch nicht alles erklären
Stimmt - das ist auch nicht ihr Anspruch. Aber einige Dinge kann sie sehr
gut erklären, besser jedenfalls, als es die Religion könnte. Vor allem kann sie Dinge erklären, ohne sich dabei in logische Widersprüche zu verwickeln und ohne sich auf ein blindes Vertrauen auf
Dinge zu berufen, die man nicht weiß oder nicht wissen kann (= Glauben). Siehe dazu auch den ausführlichen Text: Können
Theologen die Welt erklären?
Man muss auch nicht alles erklären können, es reicht aus, wenn die Dinge, bei denen man es kann, Hand und Fuß haben. Außerdem, wenn die
Wissenschaft etwas nicht erklären kann, dann bedeutet es nicht, dass die Religion es besser oder überhaupt kann. Es kann auch sein, dass es keine zutreffende Erklärung gibt, oder dass die
Wissenschaft die richtige Erklärung noch nicht gefunden hat. Jedenfalls ist die Methode wissenschaftlichen Erklärens generell vorzuziehen.
Nehmen wir dazu ein populäres Beispiel:
Die Wissenschaft kann z. B. den Ursprung der Welt nicht erklären
Ja - aber der Gläubige kann das auch nicht. Etwas erklären können heißt, die
Geschichte eines Dings rekapitulieren zu können und es auf bereits bekannte Dinge zurückzuführen. Da wir über Gott nichts wissen und er für uns "unerforschlich" ist, bedeutet es, wenn man sagt,
Gott habe die Welt erschaffen, dass man Unerklärliches im Übermaß in seiner "Erklärung" hat, was bedeutet, es handelt sich um eine Scheinerklärung. Außerdem, wer behauptet, man müsse
die Existenz der Welt erklären und dann Gott einführt, der provoziert die Frage, wie man denn die Existenz Gottes erklären kann?
Der Gläubige, der meint, er könne die Existenz des Universums mit Gott erklären, kann nicht wirklich die Existenz des Universums erklären,
zusätzlich hat er noch Gott, dessen Existenz er auch nicht erklären kann, folglich kann der Gläubige weniger erklären als der Atheist, er hat mehr unbekannte Elemente in
seiner Pseuderklärung, womit die Erklärung, dass Existenz ein "rohes Faktum" ist, seiner Erklärung überlegen ist (eine Erklärung ist umso besser, je weniger unbekannte und selbst
erklärungsbedürftige Elemente sie enthält).
Außerdem ist die Erklärung der Gläubigen auch noch selbstwidersprüchlich (siehe auch Draygombs Paradoxon - Gott und die Zeit).
Ferner ist es ein Denkfehler, zu meinen, dass die Existenz des Universum selbst überhaupt erklärbar sein muss. Wenn wir auch meinen, alles im
Universum sei erklärbar, so muss dies für die Gesamtheit aller Existenz nicht gelten. Wenn es kein Kaninchen gibt, welches 1.000 Jahre alt wird, bedeutet dies dann auch, dass die Gesamtheit der
Kaninchen (die Menge aller Kaninchen) nicht 1.000 Jahre alt werden kann? Das ist offensichtlich falsch! Eine Menge als Abstraktum hat nicht die Eigenschaft, die alle Elemente dieser Menge
besitzen. Wenn also alle Elemente des Universums erklärungsbedürftig sind, bedeutet dies nicht, dass es das Universum auch ist.
Weiter: Man kann die Existenz der Welt widerspruchsfrei auf mehrere Weisen erklären:
· Das Universum kann aus dem Nichts entstanden sein (siehe auch Kann Etwas aus dem Nichts entstehen?).
· Das Universum könnte ewig existieren.
· Das Universum könnte in einer Zeitschleife existieren, ohne echten Anfang und ohne Ende - Zeit könnte in sich gekrümmt sein (diese Ansicht wird beispielsweise von Stephen Hawking vertreten).
Da alle diese Ansichten widerspruchsfrei sind, sind sie auch alle der theistischen Pseudoerklärung überlegen. Sie mögen unbefriedigend sein, vor allem, weil alle diese Erklärungen einen Schöpfergott explizit ausschließen, aber es ist nicht die "Aufgabe" der Realität, für uns befriedigend zu sein - meist ist sie das ohnehin nicht.
Wissenschaftler können keine Warum-Fragen beantworten
Die Wissenschaft bemüht sich, überall das Wie einer Sache
zu erklären und weniger das Warum. Das liegt nicht etwa daran (wie viele Theologen, manchmal auch Wissenschaftler meinen), dass die Wissenschaft dafür nicht zuständig ist und man
dafür Metaphysik, Religion oder sonstwas braucht, sondern weil, wenn wir nach dem Warum fragen, immer die Frage nach der Ursache von etwas meinen. Das setzt
voraus, dass alles eine Ursache hat. Aber da, wo es keine Ursache gibt (weil es sich beispielsweise um "blinden Zufall" handelt), ist die Frage danach auch sinnlos. Es ist ein Vorurteil, zu
meinen, dass es auf jede Warum-Frage auch eine Antwort geben müsse.
Ein Beispiel: Wenn ich frage, warum lag beim Würfeln die sechs oben?,
dann kann diese Frage nur sinnvoll beantwortet werden, wenn es eine Ursache dafür gab. Die Antwort "Weil eine der sechs Seiten oben liegen musste" ist zwar korrekt, aber völlig
unbefriedigend. Nun kann der Würfel manipuliert worden sein (z. B. kann die Seite mit der Eins schwerer sein, oder eisenhaltig, und jemand hat unter dem Tisch einen Magneten eingeschaltet). In
diesem Fall ist die Frage berechtigt und beantwortbar - prinzipiell. Es kann aber immer noch sein, dass wir diese Frage nicht stellen oder die Antwort nicht bekommen, oder unsere Antwort falsch
ist. Das kann man erst durch eine genaue (wissenschaftliche) Untersuchung klären.
Aufgrund des Münchhausentrilemmas kann man immer noch weitere Warum-Fragen stellen.
Warum gibt es die Welt? Gott hat sie geschaffen. Warum gibt es Gott? Ja, das kann ein Theologe auch nicht erklären. Auch Theologen haben dieselben Schwierigkeiten mit Warum-Fragen wie die
Wissenschaftler. Letztere behaupten nur nicht, auf solche Fragen eine Antwort zu haben, wenn sie keine haben. Außerdem, zu behaupten, man habe eine Antwort auf eine Warum-Frage, bedeutet noch
lange nicht, dass diese Antwort auch richtig ist.
Warum meint nun der Theologe, die Warum-Frage nach dem Ursprung der Welt beantwortet zu haben? So ganz unberechtigt ist das
nicht. Wenn Gott einen freien Willen hat, dann kann er auch frei entscheiden, und wenn seine Entscheidung nicht determiniert war, dann sind wir mit den
Warum-Fragen tatsächlich am Ende angekommen. Ein freier Willen impliziert, dass die Entscheidung nicht determiniert war, was aber wiederum bedeutet, dass dies vom Zufall für uns nicht
unterscheidbar ist. Letztlich antwortet damit der Theologe auf die Frage ebenfalls, dass die Welt entstanden ist, weil es nun zufällig so war! Damit ist seine Antwort aber in keinem Fall
besser, als wenn man sie mit "die Welt ist eben zufällig entstanden" beantwortet, es scheint nur so. Andernfalls müsste der Theologe erklären, warum sich Gott nicht anders entscheiden
konnte, und das wird kein Theologe tun, weil er dann wiederum Gott einen freien Willen in dieser Frage abspricht (und sich in anderen Fällen dann schlecht auf "Gottes Unerforschlichkeit"
zurückziehen kann, wenn er mal keine Antwort auf eine Frage hat).
Die Behauptung, es müsse auf alle Warum-Fragen eine Antwort geben, impliziert ferner, dass alles eine Ursache hat, und damit, dass alles
determiniert ist. Und wenn man Gott mit einbezieht, dann müsste man das auch von Gott behaupten. Alternativ kann man eben nur den Zufall mit berücksichtigen, das ist unbefriedigend, aber eben
unvermeidbar. Zufälle stoppen die Kette der Warum-Fragen, sie tun es nur dann nicht, wenn man den Zufall explizit ausschließen kann oder wenigstens gute Gründe für die Annahme hat, es handle sich
nicht um Zufall. Und weil wir Menschen die Neigung haben, hinter allem eine Ursache zu vermuten, meinen wir auch, immer weiter Warum-Fragen stellen zu können. Dass wir diese Neigung haben, hat
evolutionäre Gründe: Es ist besser, eine falsche Ursachenvermutung zu haben, als keine Erklärung, denn aus dem Zufall kann man kaum etwas lernen. Und wir müssen lernen, um die Welt besser "in den
Griff" zu bekommen und zu überleben.
An die Beantwortung von Warum-Fragen werden oft nur zwei Ansprüche gestellt: Sie müssen etwas kausal erklären, und diese
Erklärung muss befriedigend sein. Einen dritten Anspruch würde ich unbedingt hinzufügen: Die Erklärung sollte wahr sein (das ist nicht unbedingt dasselbe
wie befriedigend - etwas kann wahr sein, aber unsere Ansprüche nicht erfüllen). Der erste Anspruch kann oft nicht erfüllt werden, der zweite Anspruch ist mehr eine
Geschmacksfrage - man kann immer sagen: "Für meinen Geschmack ist die Antwort unbefriedigend" (etwa, wenn man sich auf Zufall beruft). Damit bleibt immer eine Hintertür offen,
mit der ein Theologe behaupten kann, die Wissenschaft könne diese oder jene Warum-Frage nicht klären. Aber wenn er selbst seine Maßstäbe, die an die Wissenschaft angelegt werden, an seine
Antworten anlegen würde, wären seine Antworten völlig unbefriedigend, schlechter als die der Wissenschaft. Und wenn er die Ansprüche, die er an seine Antworten anlegt, an die der Wissenschaft
anlegen würde, würde er sehen, dass die Antworten der Wissenschaft der seinen weit überlegen sind.
Die Wissenschaft beantwortet also auch Warum-Fragen, aber erst, nachdem sie das Wie geklärt hat, weil man nur dann erkennen kann,
ob die Frage nach dem Warum überhaupt sinnvoll ist (zudem sind viele Warum-Fragen bereits geklärt, wenn man alle Wie-Fragen hinreichend beantwortet hat). Man kann dann immer noch
Warum-Fragen stellen, die meist sogar sinnvoll erscheinen, um dann wie die Theologen in reinem Denken eine Antwort zu finden, aber ob sich diese Fragen klären lassen ist bereits
fraglich, ob sie sich mit reiner Vernunft klären lassen, ist noch fraglicher. Und fragwürdige Antworten auf Fragen sind keine richtigen Antworten, sondern häufig eben nur Pseudo-Antworten - und
damit geben sich Wissenschaftler meist nicht ab. Das ist kein Verfahrensmangel, sondern eine Folge intellektueller Redlichkeit, die ich den Theologen nicht generell abspreche, wo ich aber
begründete Zweifel habe.
Die Wissenschaft irrt häufig
Ja, aber im Gegensatz zur Theologie ist jeder entdeckte Irrtum
ein Triumph der Wissenschaft. Irrtümer sind der Motor, der die Wissenschaft antreibt, daher ist die Theologie zum Stillstand verurteilt. Außerdem, wenn die Methode der
Wissenschaft falsch wäre, woher wollte man dann wissen, dass sich die Wissenschaft irrt? Dann könnte es ein Irrtum sein, anzunehmen, dass sich die Wissenschaft irrt. Aber es waren in erster Linie
Wissenschaftler und keine Gläubigen, die die Irrtümer der Wissenschaft herausgefunden haben. Wenn man also sagt, dass die Wissenschaft irrt, erkennt man ihre Methode an, man muss ihr zugestehen,
dass sie etwas richtiges herausfinden kann (nämlich, was ein Irrtum ist). Das bedeutet, man kann der Wissenschaft nicht ihre Irrtümer vorhalten und meinen, sie sei deswegen falsch. Die
Richtigkeit der Wissenschaft erweist sich gerade darin, dass sie ihre eigenen Irrtümer aufdecken kann.
Würde man immer nur herausfinden, was man sowieso schon vermutet hat, dann müsste man misstrauisch werden: Das wäre ein starkes Indiz dafür, dass
man die Erkenntnis im Kopf konstruiert. Das ist das, was der Konstruktivismus (oder generell ein sog. Antirealist) behauptet. Was die Konstruktivisten nicht erklären
können, ist der Umstand, dass wie mit unseren Theorien häufiger scheitern als Erfolg haben. Der Realist kann das gut erklären:Theorien scheitern an der Realität. Insofern sind die Irrtümer
ein deutliches Zeichen dafür, das sich die Wissenschaft mit der Realität beschäftigt.
Außerdem sind die Irrtümer der Theologie nur deswegen nicht zu finden, weil sie sich gegen Widerlegung immunisiert. Das ist aber keine Kunst, weil man jeden x-beliebigen Unsinn gegen
Widerlegung immunisieren kann, und nur, wer die Erkenntnis fürchtet, hat dies auch nötig. Es ist also genau andersrum: Dass man meint, keine Irrtümer in der Theologie zu finden, spricht gegen die
Theologie, dass man Irrtümer in der Wissenschaft findet, spricht für die Wissenschaft - und vor allem dafür, dass letztere sich mit der Realität beschäftigt, während erstere ihre Erkenntnisse im
Kopf konstruiert. Wenn also die Konstruktivisten Beispiele suchen, dass wir uns die Erkenntnisse über die Welt im Kopf konstruieren, so sollten sie in der Religion danach suchen, nicht in der
Wissenschaft.
Wissenschaft ist auch "nur" ein Glauben
Wieso "nur"? Bedeutet dies, dass Glauben eben doch keine Tugend ist, sondern etwas Schlechtes? Wieso berufen sich die Gläubigen dann darauf, wenn sie doch meinen "nur" zu glauben? Und wenn die
Gläubigen meinen, es sei gut, sich auf den Glauben zu berufen, wieso dürfen es denn dann die Wissenschaftler nicht auch?
Benutzt man den Begriff "Glauben" wie in der Umgangssprache, nämlich, etwas zu vermuten und es nicht genau zu wissen, einen Irrtumsvorbehalt zu haben, so glauben
auch Wissenschaftler. Benutzt man Glauben im religiösen Sinne als "blindes Vertrauen in Dinge, für die es keine Evidenzen gibt und die nicht rational
zu rechtfertigen sind", so glauben die Wissenschaftler nicht, sondern sie haben einen rational gerechtfertigten Glauben, der nicht aus blindem Vertrauen besteht, sondern jederzeit auf den
Prüfstand gestellt wird, angezweifelt wird und der widerlegt wird, ein Glauben, der verworfen wird, wenn er sich nicht rational rechtfertigen lässt, wenn es keine Evidenzen dafür gibt oder wenn er logische Widersprüche enthält. Die religiös-Gläubigen sind hingegen meist nicht bereit, ihren Glauben aufzugeben, wenn er logische Widersprüche
enthält.
Man sollte die beiden Verwendungsweisen des Wortes "Glauben" nicht als eine billige und unzutreffende Analogie verwenden. Beide Begriffe des Wortes "Glauben"
meinen unterschiedliche Sachverhalte, die man nicht vermischen sollte.
Die wissenschaftlichen Theorien widersprechen sich
Ja. Allerdings haben Wissenschaftler ein Verfahren entwickelt, sich zu
einigen, welche Theorie zutreffender ist, wie man an den sich widersprechenden Religionen ersehen kann, mangelt es daran den Gläubigen. Wissenschaft konvergiert, Glauben divergiert, es gibt
weltweit nur eine Physik, unabhängig von der Kultur, nur bei Dingen, für die man nicht genug Evidenzen
hat, kommt es zu widersprüchlichen Theorien. Aber im Laufe der Zeit lösen sich diese Widersprüche auf, beim Glauben nehmen sie zu. Auch nach mehr als 3.000 Jahren streiten sich die Religionen
immer noch über die grundlegenden Dinge, in der Wissenschaft streitet man sich nach nur 400 Jahren kaum noch darum, sondern man streitet sich nur über Dinge, die sich am Rande des expandierenden
Wissens befindlich sind. Und man streitet sich friedlich, nur mit Worten - noch nie wurde ein Krieg aus dem Widerstreit der Wissenschaftler ausgelöst, aber Kriege aufgrund religiöser
Meinungsverschiedenheiten sich auch heute noch gang und gäbe.
Sollten die Religionen nicht allmählich mal von der Wissenschaft lernen, wie man sich bei Widersprüchen friedlich einigen kann?
Das wäre ein größerer Fortschritt für die Welt als das Liebesgebot Jesu, woran sich ohnehin viele Menschen nicht halten. Der Widerspruch der Theorien führt wenigstens nicht zum Krieg, ich wollte,
dies könnte man von den Widersprüchen der Religionen auch behaupten.
Fazit
Die meisten Einwände gegen die Wissenschaft entpuppen sich schnell als falsche Argumente. Es gibt auch ernsthafte Kritik an der Wissenschaft, die man nicht so leicht abtun sollte. Ein Großteil
dieser Kritik richtet sich aber mehr gegen die Anwendung wissenschaftlicher Ergebnisse. Wissenschaftler sind meist Problemlöser, setzt man ihnen ein interessantes Problem vor, so
werden sie versuchen, es zu lösen, oft ohne Rücksicht auf die Konsequenzen. Allerdings sind die Konsequenzen oft auch nicht absehbar, so gibt es die Geschichte eines Wissenschaftlers, der sich
vor allem mit der Erforschung großer Primzahlen beschäftigte - und zwar einzig aus dem Grund, weil er über etwas forschen wollte, was sich garantiert nicht militärisch verwenden ließ. Später
entwickelte man auf der Basis seiner Forschung Methoden starker Verschlüsselung - und das ist nun für das Militär höchst relevant. Wer hätte das auch ahnen können ...
Wie alle Instrumente, die einem Macht über die Realität geben, kann man Wissenschaft für gute und für schlechte Dinge einsetzen. Und sicher wäre es wünschenswert,
wenn die Wissenschaftler häufiger über die moralischen Konsequenzen ihrer Forschung nachdächten (obwohl das, wie das Beispiel mit den Primzahlen zeigt, keine Garantie dafür ist, Wissenschaft
nicht zum Schaden einzusetzen) und dies nicht nur den Politikern und den Geldgebern überließen. Und es waren Politiker, die Wissenschaftler mit dem Bau der Atombombe beauftrahten und deren
Einsatz befahlen. Und auch hier hat der der Initiator dieser Forschung, Albert Einstein, nur versucht, Schlimmeres zu verhindern, weil
er befürchtet hat, dass die Nazis an der Atombombe forschten. Tatsächlich war dies Hitler vorgeschlagen worden (leider von
deutschen Wissenschaftlern), aber er glaubte nicht daran, dass es so eine Waffe geben könnte.
Aber die moralischen Konsequenzen wissenschaftlicher Forschung sind kein Argument gegen die Richtigkeit der wissenschaftlichen
Methode, im Gegenteil, Wissenschaft hat genau deswegen moralische Folgen, weil die Methoden sich so gut zur Erkenntnisgewinnung eignen. Eine schlechte oder
falsche Wissenschaft hätte - außer dem Aspekt der Ressourcenvergeudung - weniger negative Folgen.
Gastbeitrag von: Volker Dittmar