Michael Esfeld ist einer meiner Lieblingsphilosophen der Gegenwart.
Einigen seiner Positionen ist er treu geblieben:
- wissenschaftlicher Realismus statt Antirealismus.
- Reduktionismus statt Emergentismus.
- naturalisierte Metaphysik statt apriorische Metaphysik.
- Ontischer Strukturenrealismus.[1]
- raumzeitlicher Relationalismus statt Substantialismus.
- Ontologischer Nominalismus statt Platonismus.
- Funktionalismus.
- semantischer Inferentialismus statt Repräsentationalismus.
- sozialer Holismus statt Atomismus.
Zwischen 2011 und 2017 hat er einige seiner Positionen aber auch radikal geändert. Daran anknüpfend lässt sich das bisherige Wirken von Esfeld vielleicht in zwei Perioden unterteilen: Der "frühe Esfeld" hat seine Positionen vor allem in den Büchern Esfeld (2002, 2008, 2010 und 2011) zusammengefasst. Für den "mittleren Esfeld" sind insbesondere Esfeld (2019 und 2020) wichtig:
Der "frühe Esfeld"
Der "mittlere Esfeld"
Ich freue mich bereits auf neue, intelligente Beiträge von diesem Philosophen!
[1] Der "frühe Esfeld" identifiziert die Relationen im OSR mit relationalen Eigenschaften und der "mittlere Esfeld" identifiziert sie mit Abstandsrelationen.
[2] Der "mittlere Esfeld" nimmt keine Ereignisse mehr als primitiv an. Deshalb glaubt er auch nicht, dass die Eternalismus-Präsentismus Unterscheidung auf seine Position anwendbar ist.
Esfeld, Michael (2002). Holismus in der Philosophie des Geistes und in der Philosophie der Physik. Berlin: Suhrkamp Taschenbuch Verlag.
Esfeld, Michael (2008). Naturphilosophie als Metaphysik der Natur. Berlin: Suhrkamp Taschenbuch Verlag.
Esfeld, Michael (2011). Einführung in die Naturphilosophie. Darmstadt: WBG-Verlag.
Esfeld, Michael und Sachse, Christian (2010). Kausale Strukturen – Einheit und Vielfalt in der Natur und den Naturwissenschaften. Berlin: Suhrkamp Taschenbuch Verlag.
Esfeld, Michael und Deckert, Dirk-André (2020). A Minimalist Ontology of the Natural World. Second Edition. London: Routledge.
Kommentar schreiben