In Studien von Dan Kahan (2017) zeigte sich: Je gebildeter und intelligenter Menschen sind, desto stärker gehen ihre Meinungen zu kontroversen Faktenfragen bzgl. Klimawandel, Abtreibung, Stammzellenforschung oder Evolution auseinander.
Wenn Wissen, Bildung und Intelligenz hinreichende Bedingungen dafür wären, dass man die Wirklichkeit klar sieht, so müssten sich die Leute in Faktenfragen immer einiger werden, je mehr diese Variablen zunehmen. Allerdings ist das Gegenteil der Fall. Wissen, Bildung und Intelligenz sind Werkzeuge, mit denen sich ganz unterschiedliche Dinge anstellen lassen.
Wir müssen andere Dinge höher gewichten, wenn wir erkenntnistheoretische Vernunft fördern wollen. Entscheidend ist das Mindset: Verhalte ich mich wie ein Soldat, der eine bestimmte Stellung halten will, oder wie ein Kundschafter, der eine möglichst akkurate Karte von der Umgebung erstellen will?
Gastautor: Raphael Dorigo.
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