„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Lanz&Precht-Podcast

Ich habe einmal in den Precht&Lanz-Podcast hineingehört.

Precht kritisiert in der neuesten Folge, dass Dawkins ein ganzes Buch über etwas schreibt (Gott), von dem er überzeugt ist, dass es dieses etwas gar nicht gibt.

Ontologische Fragen haben die Form: "Gibt es X?".

Die Frage nach der Existenz Gottes ist eine ontologische Frage.

Wenn man Prechts Argumentationsstruktur auf andere ontologische Debatten überträgt, sollte sich die Seite, die von der Nichtexistenz von etwas überzeugt ist, gar nicht mehr zu der Debatte äußern. Dann sollten z.B. Nominalisten sich nicht mehr zur Universalienfrage äußern. Und man sollte auch nicht mehr über die Nicht-Existenz von Reptiloiden schreiben.

Das ist absurd.

(ab 16.00min).

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Kommentare: 4
  • #1

    Edward Krause (Montag, 13 Februar 2023 14:58)

    Die ontologische Frage lautet nicht "gibt es x" sondern "was ist x" - z.B. eine Eigenschaft, Zahl oder Relation oder ein Phänomen. Tatsächlich gibt es nur Begriffe, denn auch Phänomene sind nichts weiter als erfüllte Begriffe. Begriffe sind freilich keine Wörter. Wörter und andere Zeichen sind Phänomene. Umgekehrt gilt: Phänomene sind auch Zeichen. Sie repräsentieren Begriffe. Herr Professor Precht hat das freilich nicht verstanden (siehe Einführung in die Erkenntnistheorie an der Leuphana Uni bzw. auf YouTube). "Gibt es x" ist eine erkenntnistheoretische Frage.

  • #2

    Philoclopedia (Montag, 13 Februar 2023 15:01)

    @Edward Krause

    Die ontologische Frage lautet sehr wohl "Gibt es X?".
    Das ist seit Quine Konsens. Dieser Kons wird in jüngster Zeit von Jonathan Schaffner aufgelöst.
    Aber auch bei ihm lautet die ontologische Frage nicht "was ist X?". Das ist eine ´metaphysische´ Frage.

  • #3

    Edward Krause (Montag, 13 Februar 2023 17:15)

    Ontologie ist Metaphysik.

  • #4

    Edward Krause (Montag, 13 Februar 2023 18:58)

    "Gibt es x" ist eigentlich eine ganz triviale empirische Frage. Wenn man die Antwort nicht durch die Sinne findet, findet man sie gar nicht. "Wie kann ich das wissen" wäre erkenntniskritisch. Aber Quine ist natürlich das Maß der Wissenschaft. Das sei zugegeben.


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