In der Philosophie ist alles kontrovers (selbst dies!) - und kaum etwas ist strittiger, als die (metaphilosophische) Frage, was Philosophie eigentlich ist.
Der Begriff "Philosophie" lässt sich deshalb nicht allgemeingültig definieren, weil unter ihm verschiedene Sachverhalte subsumiert werden. In der Umgangssprache besitzt er für gewöhnlich eine sehr weiche Konnotation, in der er die grundsätzliche Einstellung zu etwas bezeichnen kann (eine Unternehmens-philosophie, Lebensphilosophie, Trainerphilosophie usw.). Diese Einführung besitzt ein tiefgründigeres Philosophieverständnis:
Die Philosophie (griechisch
φιλοσοφία philosophía, latinisiert philosophia, wörtlich „Liebe zur Weisheit“) kann - in dem hier intendierten
Begriffsverständnis - definiert werden, als das (nicht zwangsläufig akademische) Studium typischerweise allgemeiner Fragen nach z.B.: Wesen, Sinn, Zweck, Sprache,
Bedeutung, Ursache, Kausalität, Gott, Wissen, Glück, Leid, Wahrheit, Existenz,
Gut, Böse, Richtig, Falsch, Geist, Bewusstsein, Werte,
Wirklichkeit, Realität, Schlussfolgern, Wahrnehmung, Das Nichts, Universum, Unendlichkeit, Substanz, Anfang, Welt,
Freiheit, Veränderung, und grundlegender
Weltdeutungen (siehe z.B.:
Naturalismus, Physikalismus, Reduktionismus, Platonismus, Idealismus,
Supranaturalismus, Hegelianismus).
Für gewöhnlich unterteilt man die Philosophie in einen historischen und einen systematischen Gegenstandsbereich. Die Philosophiegeschichte untersucht Epochen (wie Antike, Mittelalter, Neuzeit) und Größen (wie Platon, Thomas von Aquin, Immanuel Kant) der Philosophiehistorie. Die systematische Philosophie lässt sich wiederum in einen theoretischen und in einen praktischen Teil unterscheiden, wobei die theoretische Philosophie als ein Studium des Denkens (d.h. sie ist meist deskriptiver Natur – wie die Erkenntnistheorie, Sprachphilosophie, Metaphysik) und die praktische Philosophie als ein Studium des Handelns (d.h. sie ist meist normativer Natur - wie die Ethik, politische Philosophie, Handlungstheorie) betrachtet werden kann.
In diesem Artikel wird ausschließlich die westliche (auch: abendländische) Philosophie, die im 6. Jahrhundert v. Chr. im antiken Griechenland entstand, behandelt. Nicht behandelt werden etwaige Vorläufer, andere Kontinental-philosophien (wie die östliche Philosophie, afrikanische Philosophie, lateinamerikansiche Philosophie) oder spezielle religiöse Philosophien (wie die buddhistische, islamische, jüdische Philosophie).
Die abendländische Philosophie gesteht meistens der Vernunft ein Primat über den Glauben zu. Und sie geht klassischerweise nicht-empirisch vor und kennt keinen klaren Gegenstandsbereich. Damit unterscheidet sich die Philosophie nicht zwingend in Inhalt, sowohl von anderen Wissenschaftsbereichen, als auch von Ideologien wie Religionen, sondern in ihrer Methodik.
Raffaels Schule von Athen mit den idealisierten Darstellungen der Gründerväter der abendländischen Philosophie. Obwohl seit Platon vor allem eine Sache der schriftlichen Abhandlung, ist das angeregte Gespräch bis heute ein wichtiger Bestandteil des philosophischen Lebens.
Es gibt Probleme, die sich nicht oder nur unzureichend mit Hilfe der exakten Wissenschaften bearbeiten lassen: die Fragen etwa nach dem Sinn des Lebens, nach dem, was "richtig" und "falsch" ist, wie Herrschaft oder Recht legitimiert werden können, oder was "Bedeutung" bedeutet.
Eine ganze Reihe weiterer Fragen kann ebenfalls nicht direkter Gegenstand von
z.B. Naturwissenschaften sein:
· Die Biologie untersucht die Welt des Lebendigen, und die empirische Bewusstseinsforschung die des Bewusstseins, sie können aber nicht bestimmen, wie Bewusstsein entsteht, ob lebende Organismen getötet werden dürfen oder welche Rechte und Pflichten das (menschliche) Leben beinhaltet.
· Mit Hilfe von Physik und Mathematik können zwar Naturgesetze ausgedrückt werden, die Frage aber, ob die Natur überhaupt gesetzmäßig, oder vielleicht sogar "mathematisch" aufgebaut ist, kann keine Naturwissenschaft beantworten.
· Die Rechtswissenschaften untersuchen und legen fest, wann etwas im Einklang mit den Gesetzen geschieht; was aber wünschenswerte Inhalte des Gesetzbuches sein sollten, dies übersteigt ihren Rahmen.
· Allgemein erhebt sich nicht nur hinsichtlich jeder Einzelwissenschaft, sondern grundsätzlich die Frage, wie wir mit dem daraus gewonnenen Wissen umgehen sollen.
· Zudem gibt es Fragestellungen, die die Grenzen des Denkens berühren, wie etwa die Frage, ob die in diesem
Moment individuell erlebte
Wirklichkeit auch tatsächlich existiert.
In allen solchen Fällen versagen die Erklärungsmodelle der Einzelwissenschaften. Bei diesen Problemen handelt es sich um philosophische Fragen.
Der griechische Philosoph Platon hegte deshalb bereits vor mehr als zwei Jahrtausenden Zweifel an dem Bild, das der Mensch von sich selbst und von der Welt entwickelte. In seinem berühmten Höhlengleichnis[1] reflektierte er unter anderem die begrenzte Wahrnehmungs- und Erkenntnisfähigkeit des gewöhnlichen Menschen. Dieser sitzt mit seinesgleichen nebeneinander aufgereiht in einer Höhle, alle in einer Weise gefesselt, dass sie nur starr geradeaus die Höhlenwand vor sich betrachten können. Licht gibt ein Feuer, das weit im Rücken der Menschen im entfernten Teil der Höhle brennt. Zwischen den Menschen und dem Feuer befindet sich – ebenfalls in ihrem Rücken – eine Mauer, hinter der verschiedene Gegenstände getragen und bewegt werden, die die Mauer überragen und den auf ihre Höhlenwand fixierten Menschen als mobile Schatten erscheinen. Stimmen und Geräusche von dem Treiben hinter der Mauer würden den fixierten Beobachtern demzufolge ebenfalls als Hervorbringungen der Schatten vor ihren Augen gelten müssen. Mit diesem Szenario kontrastiert Platon die uns geläufige „wirkliche“ Welt im Sonnenlicht außerhalb der Höhle und macht durch diesen Kunstgriff begreiflich, warum Philosophen die Wahrheit, d. h. die Nähe zur Wirklichkeit menschlicher Wahrnehmung in Frage stellen.
Die Philosophie behandelt zumeist Sachverhalte, die im Alltag zunächst einmal völlig selbstverständlich erscheinen: „Du sollst nicht töten“, „Demokratie ist die beste aller Staatsformen“, „Wahrheit ist, was nachprüfbar stimmt“, „Die Welt ist, was sich im Universum vorfindet“ oder „Die Gedanken sind frei“. Für manche Philosophen ist erst der Augenblick, in dem solche Überzeugungen, in dem das bisher fraglos Hingenommene fragwürdig wird, der Geburtsmoment der Philosophie. Menschen, denen nichts fragwürdig erscheint, werden demnach nie Philosophie betreiben. Auch das kindliche Staunen wird oft als Beginn philosophischen Denkens angeführt:
„Das
Staunen ist die Einstellung eines Mannes, der die Weisheit wahrhaft liebt, ja es gibt keinen anderen Anfang der Philosophie als diesen.“
– Platon: Theaitetos 155 D
„Staunen veranlasste zuerst – wie noch
heute – die Menschen zum Philosophieren.“
– Aristoteles: Metaphysik I 2, 982 b 12
Anders als Religionen, religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen stützt sich die Philosophie bei der Bearbeitung der oben genannten „philosophischen“ Fragen typischerweise allein auf die Vernunft, d. h. auf rationale Argumentation, die keine weiteren Voraussetzungen (wie z. B. den Glauben an eine bestimmte zugrundeliegende Lehre) erfordert.
Der Begriff „Philosophie“, zusammengesetzt aus
griechisch φίλος (phílos) und
σοφία (sophía) „Weisheit“, bedeutet wörtlich „Liebe zur
Weisheit“ bzw. einfach „zum Wissen“ – denn sophía bezeichnete ursprünglich jede Fertigkeit oder Sachkunde, auch
handwerkliche und technische. Das Verb philosophieren taucht erstmals beim griechischen Historiker Herodot (484–425
v. Chr.) auf (I,30,2),
wo es zur Beschreibung des Wissensdurstes des
Athener Staatsmannes Solon
(ca. 640–559 v. Chr.) dient. Dass Heraklit schon den Begriff philósophos
verwendete,[5] ist nicht anzunehmen. In der Antike pflegte man die Einführung des
Begriffs Philosophie Pythagoras von Samos zuzuschreiben. Der
Platoniker Herakleides Pontikos überlieferte eine Erzählung, wonach Pythagoras gesagt haben soll, nur ein
Gott besitze wahre sophía, der Mensch könne nur nach ihr streben. Hier ist mit sophia bereits metaphysisches Wissen gemeint. Die Glaubwürdigkeit dieses – nur indirekt und fragmentarisch
überlieferten – Berichts des Herakleides ist in der Forschung umstritten. Erst bei Platon tauchen die Begriffe Philosoph und philosophieren eindeutig in diesem von Herakleides gemeinten Sinne auf, insbesondere in
Platons Dialog Phaidros,[6] wo festgestellt wird, dass das Streben nach Weisheit (das Philosophieren)
und Besitz der Weisheit sich ausschließen und letzterer nur Gott zukomme.
Philosophie wurde im Laufe ihrer Geschichte als Streben nach dem Guten, Wahren und Schönen (Platon) oder nach Weisheit, Wahrheit und Erkenntnis (Hobbes, Locke, Berkeley) definiert. Sie forsche nach den obersten Prinzipien (Aristoteles) und ziele auf den Erwerb wahren Wissens (Platon). Sie ringe um die Erkenntnis aller Dinge, auch der unsichtbaren (Paracelsus), sei Wissenschaft aller Möglichkeit (Wolff) und vom Absoluten (Fichte, Schelling, Hegel). Sie ordne und verbinde alle Wissenschaft (Kant, Mach, Wundt), stelle die „Wissenschaft aller Wissenschaften“ dar (Fechner). Die Analyse, Bearbeitung und exakte Bestimmung von Begriffen stehe in ihrem Mittelpunkt (Sokrates, Kant, Herbart). Philosophie sei jedoch zugleich auch die Kunst, sterben zu lernen (Platon), sei normative Wertlehre (Windelband), das vernunftgemäße Streben nach Glückseligkeit (Epikur, Shaftesbury) bzw. das Streben nach Tugend und Tüchtigkeit (Aristoteles, Stoa).
Aus europäischer Sicht verbindet sich der Begriff Philosophie mit den
Ursprüngen im antiken Griechenland. Die gleichfalls jahrtausendealten asiatischen
Denktraditionen (östliche
Philosophie) werden oftmals übersehen oder unterschätzt. Auch
religiöse Weltanschauungen gehören zur Philosophie, insoweit ihre Vertreter
nicht theologisch, sondern philosophisch argumentieren.
Das Selbstverständnis der Philosophie als Wissenschaft hat sich im
Laufe ihrer Geschichte immer wieder gewandelt. Die ersten griechischen Philosophen bis etwa zur Zeit von Sokrates und Platon verstanden ihre Tätigkeit als vernunft-gelenktes Erkenntnisstreben im Unterschied zum bloßen Übernehmen eines
mythischen Weltbilds und
religiöser Traditionen. Einerseits emanzipierte sich so das Denken vom Mythos, andererseits wurden die Mythen in der Regel nicht grundsätzlich verworfen. Die
Philosophen bedienten sich ihrer gern und nutzten dichterische Ausdrucksmittel, um ihre Lehren zu verbreiten.
Während Sokrates und seine Schüler das Erkenntnisstreben als
Selbstzweck betrachteten, boten die Sophisten ihren Unterricht gegen Entgelt an. Für manche Sophisten ging es
dabei vor allem um die Kunst, in einer Debatte mit rhetorischen Mitteln und logischen Kunstgriffen einen Gegner zu besiegen. Ihr Ziel war es, notfalls auch mit Tricks
(Sophismen), „die schwächere Seite zur stärkeren zu machen“ (vgl. Eristik).
Nachdem sich das Christentum in
der Spätantike durchgesetzt hatte, war Philosophie für viele Jahrhunderte nur noch auf der Basis des damaligen
religiösen Weltbilds möglich; sie durfte nicht mit den Grundannahmen der christlichen
Theologie in Konflikt geraten. Eine analoge Begrenzung bestand auch im Islam und im Judentum. In Westeuropa dominierte daher
lange Zeit das Bild der Philosophie als einer „Magd der Theologie“ (ancilla theologiae), also einer Hilfswissenschaft, die die göttlichen Offenbarungen mit rationalen Argumenten stützen sollte.
An den im Mittelalter neu entstehenden Universitäten wurde die Philosophie zu einem grundlegenden („propädeutischen“) Lehrfach. Der
Kern des Studiums war durch die sogenannten Artes liberales bestimmt, zu denen „Grammatik“, „Dialektik“, „Rhetorik“ sowie
„Geometrie“, „Arithmetik“, „Astronomie“ und „Musik“ gehörten. Ein erster Abschluss in diesem studium generale an der so genannten
Artistenfakultät war notwendig, um die „höheren“ Studien in Medizin, Recht und Theologie aufnehmen zu können. (Aus dieser Tradition stammen noch heute die Bezeichnungen der akademischen Grade
des B.A., M.A., Ph.D. bzw. Dr.
phil.).
In Westeuropa führte im 13. Jahrhundert die verstärkte Auseinandersetzung mit der Philosophie des Aristoteles zu höherer Eigenständigkeit der Philosophie, welche die Grenzen
der artes-Disziplinen überschritt. Zahlreiche Philosophen und Theologen wie Albert der
Große und Thomas von Aquin versuchten, Anschluss an die Aristotelesrezeption des Ostens zu halten und die aristotelische Philosophie
mit den Lehren der katholischen Kirche zu einer in sich geschlossenen Gesamtdeutung der Wirklichkeit zusammenzuführen. Eine solche Synthese legte etwa Thomas in der Summa theologica vor.
Unabhängig davon kam es schon seit dem 12. Jahrhundert zu einer neuen Hochschätzung des Erfahrungswissens, die eine Voraussetzung für die Entstehung des neuzeitlichen naturwissenschaftlichen
Denkens und der experimentellen Vorgehensweise bildete.
Seit der Renaissance überschritt die Philosophie zunehmend die Grenzen, die die Theologie
ihr gesetzt hatte. Die Philosophen scheuten sich nicht mehr, Ansichten zu vertreten, die mit kirchlichen Lehren oder sogar mit dem Christentum unvereinbar
waren. Seit den Zeiten des Renaissance-Humanismus und der
Aufklärung setzte sich die
Philosophie bis in die Gegenwart hinein kritisch mit der Religion auseinander, grenzte sich von ihr ab und betrachtete sich ihr oft als überlegen. Es gab aber auch stets zahlreiche Philosophen,
die großen Wert darauf legten, dass ihre Positionen mit ihren religiösen Überzeugungen in vollem Einklang stehen.
Vor allem in bestimmten Phasen der Neuzeit wurde die Philosophie als eine allen Einzelwissenschaften übergeordnete Universalwissenschaft begriffen, die, um die Wirklichkeit als
Ganzes zu erfassen und zu den letzten Ursachen und Prinzipien vorzudringen, ewiggültige, allgemeine Wahrheiten aufdeckt und zugänglich macht (Philosophia perennis). Das
heißt, die Chance, dass Philosophie untergeht, ist von allen Fächern wohl am geringsten. Wenn man nur Philosophie betreibt, braucht man sich auf nichts weiter spezialisieren, denn
Philosophie ist dasjenige Fach, das alle Grundlagen benutzen kann (Heißler).[7]
Noch bis ins 18. Jahrhundert hinein blieb die Philosophie eine der klassischen vier Fakultäten. Weiterhin war eine grundlegende Ausbildung in Philosophie erforderlich, bevor sich die Studenten z. B.
naturwissenschaftlichen Fragen und Forschungen zuwenden durften. An einigen traditionsbewussten Universitäten ist ein „Philosophicum“ im Grundstudium bis heute für alle Studenten
Pflicht.
Im 19. Jahrhundert begann eine zunehmende Verselbstständigung
zunächst der Naturwissenschaften und später auch der philologischen und der
gesellschaftswissenschaftlichen Fächer. Die philosophischen Lehrstühle
gerieten in der
Folge in ihrer inhaltlichen Ausrichtung zunehmend unter den Spezialisierungsdruck der sich verselbständigenden Fachwissenschaften. In der Moderne verblieb der Philosophie zeitweise nur die
Aufgabe der Reflexion der Fachwissenschaften und die Diskussion über deren Voraussetzungen.
Die moderne Fachwissenschaft Philosophie zieht ihre Rechtfertigung aus dem Anspruch, philosophische Methoden könnten auch für andere Wissens- und Praxisgebiete hilfreich sein. Darüber hinaus
betrachten die Philosophen die Erörterung ethischer Themen und Grundsatzfragen als ihr ureigenes Gebiet. Die Universitäten sind in ihrem Selbstverständnis gegenwärtig durch die Vermittlung der
traditionellen philosophischen Disziplinen Logik, Ethik, Erkenntnistheorie, Wissenschaftstheorie und Philosophiegeschichte im Rahmen der Lehrerausbildung geprägt. So findet der Diskurs der
Philosophie an den Universitäten häufig abgetrennt nicht nur von der Religion, sondern auch von den Sozial-wissenschaften, von Literatur und Kunst weitgehend als theoretische Philosophie mit einer starken Betonung von
Wissenschaftstheorie, Sprachanalyse und Logik statt. Dennoch gibt es auch in der „Fachwissenschaft Philosophie“ immer wieder Impulse, an öffentlichen Debatten der Gegenwart teilzunehmen und
Stellung zu beziehen z. B. zu ethischen Fragen der Verwendung von Technik, zur Ökologie, zur Genetik, zu medizinischen Problemen oder zu solchen der interkulturellen Philosophie.
Neben der universitären Philosophie gab es jedoch auch immer eigenständige Denker außerhalb der Institutionen. Seitdem die Aufklärer Voltaire, Rousseau
und Diderot (als Impulsgeber
der Enzyklopädie mit dem Ziel der Aufklärung durch Wissen) in Frankreich philosophes genannt wurden, verstand man darunter in der Tradition von Montaigne allgemein auch
gelehrte Schriftsteller, die sich über populäre, also über Themen von allgemeinem öffentlichen Interesse äußerten – so auch Universalgelehrte wie Goethe und Schiller. Denkern des
18. und 19. Jahrhunderts wie Adam Smith, Abraham
Lincoln, Jean Paul, Friedrich Nietzsche,
Émile
Zola, Lew
Tolstoi, Karl Marx, Sigmund Freud oder Søren Kierkegaard war gemeinsam, dass sie allesamt
nicht an eine Universität angebunden waren und keine akademische Schulphilosophie betrieben. Dennoch gingen von ihnen in der Öffentlichkeit viel beachtete philosophische Impulse aus und sie
reflektierten die Philosophie-geschichte eigenständig – vergleichbar mit in der Gegenwart viel gelesenen Denkern wie Paul Watzlawick, Umberto
Eco oder Peter Sloterdijk.
Eine recht junge Entwicklung ist die Einrichtung von Philosophischen Praxen, die eine Alternative zu anderen gesellschaftlichen Beratungs- und Orientierungs-möglichkeiten anbieten wollen.
Die Philosophie wird üblicherweise in einen theoretischen und einen
praktischen Gegenstandsbereich unterteilt. Die theoretische Philosophie untersucht dabei die Möglichkeiten und Grenzen des menschlichen
Erkenntnisvermögens und die allgemeinen Strukturen des menschlichen
Bewusstseins. Außerdem sind allgemeingültige Aussagen über das Sein Gegenstand des philosophischen
Denkens. Disziplinen sind u. a. Ontologie, Metaphysik, Logik, Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie. Die praktische
Philosophie beschäftigt sich hingegen mit dem Bereich menschlichen Handelns. Disziplinen sind u. a. Ethik, Rechts-philosophie, politische Philosophie und Sozialphilosophie. Neben diesen philosophischen Sachbereichen zählt die Philosophiegeschichte zum Curriculum
philosophischer Fakultäten. Philosophiegeschichte wird dabei vom aktuellen „systematischen Philosophieren“ abgegrenzt,[8] wobei es, beispielsweise in der Systematologie, immer auch
Berührungspunkte und Überschneidungen zwischen historischen und systematischen Aspekten gibt. Systematische Philosophie im strengen Sinne erhebt den Anspruch, „die Totalität der in
irgend einem Zeitpunkt erreichten Erkenntnisse als ein Ganzes darzustellen, dessen Teile durchgängig in logischen Verhältnissen verknüpft sind“.[9]
Auch wenn sich der Bereich, den die Philosophie insgesamt umfasst, in gewissem Sinne nicht eingrenzen lässt (da sie „alles“ behandelt), gibt es doch bestimmte Domänen, in denen sie hauptsächlich tätig ist. Der Philosoph Immanuel Kant hat diese einmal in den folgenden Fragen zusammengefasst:[10]
Etwas weniger allgemein gestellt können diese Fragen ungefähr so lauten:
1. Wie können wir zu Erkenntnis gelangen und wie sind diese Erkenntnisse einzuschätzen? (Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, Logik)
2. Wie sollen wir handeln? (Ethik)
3. Was ist die Welt? Warum gibt es überhaupt etwas und „nicht vielmehr nichts“?[11] Gibt es einen Gott oder was sollte man sich unter dem Begriff „Gott“ überhaupt vorstellen? Steuert die Geschichte auf ein Ziel zu und wenn ja auf welches? (Metaphysik, Religions- und Geschichtsphilosophie)
4. Was sind wir für Wesen? In welchem Verhältnis stehen wir zu der Welt, die wir vorfinden? (Philosophische Anthropologie, Kultur- und Sozialphilosophie, Ästhetik)
Im Folgenden werden einige der wichtigsten philosophischen Disziplinen vorgestellt, die sich dieser Fragen annehmen. Die vorgestellte Reihenfolge orientiert sich dabei an der traditionellen Unterscheidung zwischen der theoretischen und praktischen Philosophie, ergänzt durch die wissenschaftsübergreifenden Entwicklungen der letzten Jahrzehnte.
Logik, Erkenntnistheorie und Metaphysik streiten gleichermaßen um die Krone der obersten philosophischen Disziplin. Alle drei beanspruchen mehr oder weniger, die letzten und unhintergehbaren Grundlagen allen Denkens und aller Wahrheit, d. h. die fundamentalsten Gesetze und Strukturen der Wirklichkeit darstellen zu können.
Die Logik beschäftigt sich nicht mit konkreten Inhalten, sondern mit den
Gesetzmäßigkeiten der Folgerichtigkeit. Sie fragt, auf Grundlage welcher Regeln aus bestimmten Voraussetzungen („Prämissen“) bestimmte Schlussfolgerungen
(„Konklusionen“) gezogen
oder nicht gezogen werden können (vgl. Fehlschlüsse). Insofern thematisiert sie die Grundlage aller auf Argumenten basierenden Arten von Wissenschaft.
In früheren Zeiten wurde der Ausdruck „Logik“ in weiterer Bedeutung verwendet als heute. Typisch ist das Beispiel der Logik der Stoa. Diese umfasste auch den Bereich, der heute Erkenntnistheorie genannt wird, sprachphilosophische Probleme sowie die Rhetorik. Ganz ähnlich gilt dies noch für viele Logikbücher bis ins frühe 20. Jahrhundert.
In der modernen Philosophie
bezeichnet Logik als Wissenschaft des korrekten Folgerns nur noch die formale Logik. Diese überschneidet sich mit Gebieten aus Mathematik und Informatik. Die Logizisten meinen
sogar, die gesamte Mathematik sei, abgesehen von Axiomfindung, nur logisches
Ableiten bzw.
Folgern. Inwieweit sich Logik auch auf andere Gebiete ausdehnt
(z.B.
Argumentationstheorie, Sprechakttheorie) ist hingegen umstritten.
Zu den wichtigsten Logikern der Philosophiegeschichte zählen Aristoteles,
Chrysipp, Johannes Buridanus, Gottlob Frege, Charles Sanders Peirce, Bertrand Russell mit Alfred N. Whitehead, Kurt Gödel und Alfred Tarski.
Die Erkenntnistheorie: Seit der „Kopernikanischen Wende“ in der Philosophie durch Immanuel Kant stellt die Erkenntniskritik für viele Philosophen deren fundamentale Disziplin dar. Sie untersucht die grundsätzlichen Voraussetzungen, Möglichkeiten und Grenzen der menschlichen Erkenntnis. Anders als die Erkenntnistheorie, die auch das Zustandekommen und den Verlauf der menschlichen Erkenntnistätigkeit untersucht, behandelt die Erkenntniskritik nur die „Bedingungen der Möglichkeit der Erkenntnis“.
Die Erkenntnistheorie insgesamt fragt allgemein nach der Möglichkeit, Wissen zu erlangen und zu sichern. So befasst sie sich etwa mit den Problemen, wie sich die Wahrheit oder Falschheit von Theorien prüfen lassen. Die Wahrnehmung der
Wirklichkeit stellt sie ebenso auf den Prüfstand, wie den Einfluss von Sprache und Denken auf den Erkenntnisvorgang. Außerdem versucht sie, die
Grenzen der Erkenntnis abzustecken und zu definieren, was prinzipiell als „wissenschaftlich“ bezeichnet werden kann.
Wichtige Erkenntnistheoretiker waren u. a. Platon, Aristoteles, René Descartes,
John Locke, David Hume, Immanuel Kant, Auguste Comte, Edmund Husserl
und Ludwig Wittgenstein.
Die Wissenschaftstheorie ist eng verbunden mit der Erkenntnistheorie und analysiert bzw. postuliert die Voraussetzungen, Methoden und
Ziele von
Wissenschaft. Sie legt vor allem die Kriterien für die Begriffe „Wissenschaft“ und „wissenschaftlich“ fest und versucht
sie damit von Para- und
Pseudowissenschaften abzugrenzen. Dazu haben sich heute mehrere grundlegende, nicht durch die Einzelwissenschaften selbst zu rechtfertigende methodische Vorgaben, herausgebildet. Beispielsweise die Notwendigkeit der Wiederholbarkeit von Experimenten, das Ökonomieprinzip („Ockhams Rasiermesser“) und das Prinzip der Falsifizierbarkeit als Voraussetzung für sinnvolle wissenschaftliche Aussagen sind so Bestandteile dieser Wissenschaftsmodelle.
Weiterhin beschäftigt sich die Wissenschaftstheorie mit dem Verhältnis zwischen wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Konzepten von Wahrheit bzw. Wirklichkeit. Auch die mögliche Einteilung und Ordnung des menschlichen Wissens in Gebiete und ihre Hierarchisierung, sowie die Untersuchungen der Prinzipien des wissenschaftlichen Fortschreitens (vgl. Paradigmenwechsel) gehören zu ihrem Aufgabenbereich.
Wichtige Vertreter der Wissenschaftstheorie sind z. B. Aristoteles, Francis Bacon, Rudolf Carnap, Karl Popper, Thomas Kuhn, Paul Feyerabend und Hilary Putnam.
Die Metaphysik bildete fast die vollständige Geschichte der Philosophie hindurch deren eigentlichen Kern. Sie versucht die gesamte Wirklichkeit, wie sie uns erscheint, in einen sinnvollen Zusammenhang – oft auch in ein universelles System – zu bringen. Sie untersucht die Fundamente und allgemeinen Strukturen der Welt. Des Weiteren stellt sie die „letzten Fragen“ nach dem Sinn und Zweck
allen Seins.
Traditionell wird die Metaphysik in einen generellen und einen speziellen Zweig geteilt. Die generelle Metaphysik ist die Ontologie, welche die Frage nach den Grundstrukturen alles Seienden und dem Sein stellt. Die spezielle Metaphysik teilt sich in drei Disziplinen auf, die folgende Fragen stellen:
1. nach der Existenz Gottes und seinen möglichen Eigenschaften (rationale bzw. natürliche Theologie);
2. nach der Möglichkeit einer unsterblichen Seele und eines freien Willens, sowie nach Unterschieden zwischen Geist und Materie
(rationale Psychologie);
3. nach der Ursache, Verfasstheit und dem Zweck des Universums (rationale Kosmologie);
Diese Fragen können und wollen die Naturwissenschaften mit ihrem Instrumentarium aus prinzipiellen Gründen nicht mehr behandeln, da die Gegenstände der Metaphysik prinzipiell jeder (sinnlichen) menschlichen Erfahrungsmöglichkeit entzogen sind. Wird die Existenz empirisch nicht untersuchbarer Bereiche der Wirklichkeit bestritten oder für nicht relevant erklärt, so erübrigen sich die Fragen der Metaphysik. Die traditionelle Metaphysik wurde auf zwei verschiedene Weisen kritisiert. Während der Positivismus und Vertreter analytischer Philosophie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts tendenziell auf eine Abschaffung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache drängten, versuchte beispielsweise Martin Heidegger, in einer Überwindung der Metaphysikgeschichte und in einer radikalen Wende der Fragestellung auf die Analyse des menschlichen Daseins einen Neuansatz für eine alternative Metaphysik zu schaffen (Fundamentalontologie, Existenzphilosophie). Mittlerweile finden traditionelle metaphysische, insbesondere ontologische Fragen und Probleme wieder breitere Beachtung in der philosophischen Diskussion – auch in viel debattierten Disziplinen wie der Philosophie des Geistes.
Wichtige Metaphysiker waren u. a. Platon, Aristoteles, Thomas von Aquin, René Descartes, Gottfried Wilhelm Leibniz sowie die Vertreter des Deutschen Idealismus und der Neuscholastik.
Die Sprachphilosophie untersucht die Beziehung zwischen Sprache, Denken und Wirklichkeit. Die Analyse von Sprache, z. B. mittels der genauen Zerlegung von Begriffen, ist in der Philosophie von jeher betrieben worden. Von Anfang an war damit die überragende Bedeutung der Sprache für kommunikative Prozesse, Wahrheitsfindung, Erkenntnismöglichkeiten und die Beschreibung und Wahrnehmung der Welt ein zentrales Thema der Philosophie.
So wurde beispielsweise bereits in der Antike die Frage erörtert, ob einem Ding eine bestimmte Bezeichnung „von Natur aus“ oder nur durch willkürliche Festlegung durch den Menschen zukomme. Auch das sich hieran anschließende wichtige Thema der mittelalterlichen Philosophie – der Universalienstreit – kann teilweise als ein Problem dieses Bereichs begriffen werden.
Die moderne Sprachphilosophie, welche im 20. Jahrhundert die so genannte „Linguistische Wende“ (linguistic turn) auslöste, befasst sich u. a. mit der Abhängigkeit der Wirklichkeitserfassung von den individuellen sprachlichen Möglichkeiten (vgl. Sapir-Whorf-Hypothese), mit der Herstellung von Wahrheit, Erkenntnis und Wissen durch Kommunikation (vgl. Sprachspiel), wie man mit Hilfe sprachlicher Äußerungen Handlungen vollzieht (John Langshaw Austin: „How to do things with words“, vgl. Pragmatik), dem verzerrenden Einfluss der Sprache auf die Realität (z. B. in der feministischen Linguistik) sowie mit der Frage, was „Bedeutung“ ist.
Zu den wichtigsten Sprachphilosophen zählen Gottlob Frege, Charles S. Peirce,
George Edward Moore, Bertrand Russell, W.v.O. Quine, Saul Aaron Kripke und
Ludwig Wittgenstein. Wichtige Beiträge haben auch die Schüler Ferdinand de
Saussures (Strukturalismus), Martin Heidegger (Etymologie und Neologismen),
Michel Foucault (Diskursanalyse) und Jacques Derrida (Poststrukturalismus) geliefert.
Ethik und Metaethik: Die philosophische Ethik erstellt auf Basis der Vernunft Kriterien für die Beurteilung von Handlungen und bewertet diese hinsichtlich ihrer Motive und Konsequenzen. Dabei unterscheidet sie sich von der Moral, die bestimmte Handlungen traditionell oder konventionell vorschreibt, obgleich das Ziel der normativen Ethik in der Begründung von allgemeingültigen Normen und Werten gesehen werden kann.
Dieses Ziel gilt vielen Philosophen als gescheitert, da es gemäß der Deontischen Logik als auch aufgrund von Humes Gesetz unmöglich ist, Normen aus nicht normativen Sätzen zu deduzieren, d. h. bestimmte Werte, Normen oder Präferenzen müssen immer schon vorausgesetzt werden, damit weitere Normen abgeleitet werden können. Rationale Ethik bestünde daher nur in der Prüfung, ob bestimmte Normen mit übergeordneten Zielen logisch vereinbar sind oder nicht. Bei einer voraussetzungslosen Philosophie hingegen wären ethische Maßstäbe für grundsätzliche Zweckorientierungen logisch nicht zu gewinnen.
Andere Philosophen versuchen trotzdem, in verschiedenen, einander widersprechenden Konzepten, eine absolute Begründung von Normen zu finden. Am bekanntesten in Deutschland ist die transzendentalpragmatische, absolute Normenbegründung der Diskursethik nach Apel, der zufolge jeder Zweifler bereits Teilnehmer an einem Diskurs ist und daher ethische Diskursregeln anerkannt habe.
Praktische Philosophen versuchen auch oft, eine oberste Regel oder ein allgemeines Kriterium für moralisches Handeln zu finden. Dabei ist die Goldene Regel wenig populär, da sie gleiche Wünsche aller Beteiligten voraussetzt. Dem Utilitarismus zufolge ist das oberste Moralprinzip, das größte Glück der größten Zahl anzustreben. Verbreitet ist auch Kants kategorischer Imperativ:
„Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“
„Handle so, dass du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchst.“
– IMMANUEL KANT: Grundlegung zur Metaphysik der Sitten, Akademie-Ausgabe Kant Werke IV, S. 421 bzw. S. 429, 10–12
Die deskriptive Ethik hingegen beschäftigt sich mit den verschiedenen vorhandenen Moralvorstellungen und versucht diese genau zu fassen und zu beschreiben, sie ist eher Teil der empirischen Humanwissenschaften als der Philosophie.
Basis der allgemeinen Ethik ist die Metaethik, die das Sprechen über Ethik und ethische Begriffe („gut“, „böse“, „Handlung“) sowie normenlogische Folgerungen analysiert.
Die Ethik gehört zu den wenigen Disziplinen der Philosophie, die bisher nur in geringem Maße von (anderen) Wissenschaften in Frage gestellt wurden. Dies ist nämlich logisch kaum möglich, da empirische Wissenschaften nur Fakten beschreiben und Mittel zur Erreichung von Zwecken entwickeln und verbessern, aber nicht sagen können, welche Zwecke jemand überhaupt verfolgen soll.
Die Infragestellung aller ethischen Werte durch Amoralismus und Relativismus
steht im Kontrast zur gesellschaftlichen Nachfrage nach Bereichsethiken wie der Medizin-, Tier- oder Wissenschaftsethik bis hin zur Hacker- und Informations-
ethik, aber auch der Schaffung von Institutionen wie dem Nationalen Ethikrat.
Einflussreiche Ethiker sind unter anderem Aristoteles, die Stoiker und Epikureer, Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Jeremy Bentham und John Stuart Mill, Max Scheler, Hans Jonas und Karl-Otto Apel.
Eine direkte Anwendung der Ethik findet sich in der Rechtsphilosophie, die zugleich eine der Grundlagendisziplinen der Rechtswissenschaften darstellt. Basierend auf der Beurteilung von Handlungen in „gut“ und „schlecht“ wird die Frage nach Recht und Gerechtigkeit und der Folge der Verletzung von moralischen und ethischen Normen gestellt. Natürlich fragt die Rechtsphilosophie auch nach der Entstehung, Einsetzung und Legitimation des Rechts, dem Verhältnis von „natürlichem Recht“ (vgl. Menschenrechte) und „gesetztem Recht“ („positives Recht“), nach der Reihenfolge der Wichtigkeit von Rechtsnormen und ihrer Außerkraftsetzung. Hier gibt es Überschneidungen mit der politischen Philosophie.
Bekannte Rechtsphilosophen sind Hugo Grotius, Niccolò Machiavelli, Thomas Hobbes, Hans Kelsen, Gustav Radbruch, H.L.A. Hart, Niklas Luhmann, Jürgen Habermas, John Rawls, Ronald Dworkin und Robert Alexy.
Die politische
Philosophie ist ähnlich wie die Rechtsphilosophie in großen Teilen von
den benachbarten Wissenschaften vereinnahmt worden. So finden große Teile der philosophischen Diskussion in den Rechts- bzw. Politikwissenschaften statt. Die Entstehung, Rechtmäßigkeit und Verfasstheit eines Staates wird von der
Staatstheorie untersucht. Die politische Theorie fragt nach der besten
Herrschaftsform, dem Verhältnis zwischen Bürger und Staat, nach
Machtverteilung, Gesetz, Eigentum, Sicherheit und Freiheit.
Wichtige Beiträge hierzu haben u. a. die politischen Denker Platon, Aristoteles,
Augustinus, Marsilius von Padua, Niccolò Machiavelli, Thomas Hobbes, John Locke, Jean-Jacques Rousseau, Immanuel Kant, Karl Marx, Michail Bakunin, Carl Schmitt, Hannah Arendt, Karl Popper und Michel Foucault geliefert.
Philosophie des Geistes und des Bewusstseins: Obgleich sie sehr alte Fragestellungen behandeln, sind die Philosophie des Geistes bzw. die Philosophie des Bewusstseins noch junge, interdisziplinär angelegte Disziplinen, die an die Kognitions- und Neurowissenschaften angrenzen. Im Mittelpunkt stehen Fragen nach dem Wesen von Geist bzw. Bewusstsein, nach dem Verhältnis von Leib und Seele, Materie und Geist. Aber auch die Möglichkeit eines freien Willens, sowie das Wesen mentaler Zustände, von Bewusstseinsinhalten und Emotionen
(Qualia) wird hier untersucht. Weiterhin befasst sich dieses Gebiet mit der Beurteilung verschiedener Bewusstseinszustände, Überlegungen zu künstlicher Intelligenz, mit der Identität des Selbst und mit dem Problem eines möglichen
Weiterlebens nach dem physischen Tod.
Bekannte Vertreter dieser Problemfelder sind Gottfried Wilhelm Leibniz, Baruch de Spinoza, Alan Turing, Hilary Putnam, John Searle, Jaegwon Kim und Donald Davidson. Von großer philosophischer Bedeutung sind hier auch im Kontext des
Buddhismus ausgearbeitete Theorien.
Die moderne philosophische Anthropologie befasst sich mit dem Wesen des Menschen, und zwar vornehmlich nicht als Individuum, sondern als Gattungswesen. Da sie von Menschen selbst betrieben wird, ist sie eine (dialektische) Selbstreflexion, die gleichzeitig eine Innen- und eine Außenperspektive aufweist. Die Daseinssituation des Menschen wird unter Einbeziehung aller wichtigen einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse untersucht.
Das Wesen des Menschen gibt viele Rätsel auf. Seine Stellung im Kosmos, das Verhältnis von Kultur zu Natur, Vereinzelung und Vergemeinschaftung, die Probleme der Geschlechtlichkeit, die Rolle von Liebe und Tod sind einige der Grundfragen der philosophischen Anthropologie. Ob der Mensch von Natur aus gut oder böse sei, ob Gewalt und Leid zwingend zur menschlichen Existenz gehören, ob das Leben überhaupt einen Sinn hat: all dies sind weitere Probleme dieser Disziplin. Sie untersucht aber auch grundsätzliche menschliche Bedürfnisse und Fähigkeiten wie Selbstverwirklichung, Kreativität, Neugier und Wissensdurst, Machtstreben und Altruismus, das Phänomen der Freiheit und die Wahrnehmung des Anderen.
Wichtige Philosophen, die zu anthropologischen Problemen gearbeitet haben, sind Thomas von Aquin, Immanuel Kant, Arthur Schopenhauer, Friedrich Nietzsche, Søren Kierkegaard, Max Scheler, Arnold Gehlen, Ernst Cassirer,
Helmuth Plessner und die Vertreter der Existenzphilosophie.
Besonders in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts haben einige Philosophen Theorien über allgemeine Wesenszüge des Menschen kritisiert, darunter beispielsweise (mit unterschiedlicher Akzentuierung) Michel Foucault oder Jürgen Habermas.
Rationalitäts-, Handlungs- und Spieltheorie: Zu den aktuellen Problemen der philosophischen Forschung gehört die Analyse des menschlichen Handelns unter dem Gesichtspunkt der Vernünftigkeit. Dabei werden weniger die ethischen Motive berücksichtigt, sondern vielmehr rein mathematische Kosten-Nutzen-Abwägungen oder das logische Kalkül unter der Voraussetzung, dass der Mensch gewöhnlich rational handelt.
Einige Philosophen verwenden die Spieltheorie, um Modelle für ethische Probleme zu entwickeln. Sowohl individuelle (z. B. das Gefangenendilemma), als auch gesellschaftliche Paradoxa (z. B. die Tragik der Allmende) lassen sich in diesem Rahmen, wenn schon nicht lösen, so doch verstehen.
Die Handlungstheorie versucht, motivierte Handlungen zu erklären, so etwa, ob und wie es möglich ist, bei zwei alternativen
Handlungen, frei und absichtlich die selbst für schlechter gehaltene zu wählen (Akrasia). Die Klärung des Begriffs „Rationalität“ ist,
gerade wenn die Rationalität von Handlungen untersucht wird, ein in jüngerer Zeit umfänglich debattiertes Gebiet. In der Geschichte der Philosophie waren die Begriffe „Verstand“ und
„Vernunft“, „ratio“ und „Intellekt“ oft strittig. An ihrer Bestimmung entschied
sich oft, welche Konzeption von Philosophie vertreten wurde. In der Moderne ist „Rationalität“ in verschiedener Hinsicht zunehmend fragwürdig geworden, sodass die gegenwärtige Philosophie vor der
Aufgabe steht, ihre eigene Minimalbestimmung kritisch zu hinterfragen.
Philosophische Mystik: Obwohl mystische Elemente in westlichen und östlichen philosophischen Traditionen oft präsent waren, ist der Begriff der „Philosophischen Mystik“ noch jung. Sie hält zum einen – ähnlich der Philosophia perennis – daran fest, dass es ewige, unveränderliche und universal gültige Wahrheiten bezüglich der Wirklichkeit und des Menschen zu erkennen gibt. Zum anderen betont sie, wie alle mystische Strömungen, den Vorrang des gegenwärtigen Hier-und-jetzt-Daseins, die Wichtigkeit der zweckfreien Kontemplation, die Würde der Schöpfung und die zentrale Bedeutung des Eingebettetseins der individuellen Existenz in das Ganze des Weltgefüges.
In ihrer Arbeitsweise überschreitet sie die Grenzen von Vernunft und Verstand und betont auch erfahrbare, aber dennoch intersubjektiv mitteilbare und philosophisch behandelbare Gewissheiten. Zentrale Themen der philosophischen Mystik sind u. a. die Erfahrung der Aufhebung der Subjekt-Objekt-Spaltung, der Zusammenfall aller Gegensätze in Gott (coincidentia oppositorum), die mögliche Einheit des Menschen mit dem All-Ganzen (unio mystica) und die Spur des Göttlichen im menschlichen Wesen (scintilla animae).
Einige westliche Philosophen, in deren Lehren sich mystische Elemente finden, sind Plotin, Meister Eckhart, Nikolaus von Kues, Jakob Böhme, Gottfried Wilhelm Leibniz, Blaise Pascal, Baruch de Spinoza, Martin Heidegger, Simone Weil und Ken Wilber. In der außereuropäischen, besonders der östlichen Philosophie, spielt die Mystik traditionell eine große Rolle. Typischerweise überwindet sie nicht nur die Grenzen der Philosophie, sondern auch die der Religion, so etwa im Zen, im Yoga, im Sufismus, in der Kabbala und in der christlichen Mystik.
Die Geschichte der westlichen Philosophie beginnt im 6. Jahrhundert v. Chr.
im antiken Griechenland. Zu ihren wesentlichen Merkmalen gehört,
dass immer wieder neue Antworten auf die philosophischen Grundfragen gefunden, begründet und diskutiert wurden. Dies lässt sich teils auf veränderte Bedürfnisse des jeweils
herrschenden Zeitgeists, teils auf die
fortdauernde Weiterentwicklung der übrigen Wissenschaften zurückführen. „Fortschritte“ im Sinne eines endgültigen Widerlegens oder Beweisens von Lehren macht die Philosophie aus Sicht mancher
Philosophen allerdings kaum. Der Philosoph Alfred North Whitehead charakterisierte die
Geschichte der europäischen Philosophie seit Aristoteles einmal als bloße „Fußnoten zu Platon“.[12] Da philosophische Ideen und Begriffe nicht veralten, hat für die Philosophie die Untersuchung ihrer eigenen Geschichte eine weitaus größere Bedeutung als für die meisten
anderen Wissenschaften.
In den Städten des antiken Griechenland kam es infolge kultureller Fortschritte und verstärkten Kontakts zu benachbarten Kulturen zu wachsender Kritik am traditionellen, vom Mythos geprägten Weltbild.
In diesem geistigen Klima begann mit den Vorsokratikern – wie man die griechischen Philosophen vor oder zu Lebzeiten des Sokrates nennt – die Geschichte der westlichen Philosophie. Ihr nur bruchstückhaft überliefertes Denken ist von naturphilosophischen Fragen nach den Grundlagen der Welt bestimmt. Mittels einer Mischung aus Spekulation und empirischer Beobachtung versuchten sie, die Natur und die Vorgänge in ihr zu begreifen. Sie wollten alle Dinge auf ein ursprüngliches Prinzip (griechisch αρχη arché), und zwar einen „Urstoff“ zurückführen. So hielt der erste bekannte Philosoph Thales von Milet das Wasser für diesen „Urstoff“. Empedokles begründete die bis zum 18. Jahrhundert in der Naturphilosophie herrschende Lehre von den vier Elementen Wasser, Feuer, Erde und Luft, aus denen alle Dinge zusammengesetzt seien.
Neben diesen Ansätzen gab es noch andere Modelle der
Welterklärung.
Pythagoras und seine Schule hielten die Zahl für das alles bestimmende Prinzip und nahmen damit einen wichtigen Grundsatz der modernen
Naturwissenschaften vorweg. Heraklit betonte das Werden und Vergehen und sah als Grundlage der Wirklichkeit
den Logos,
ein einheitsstiftendes Prinzip der Gegensätze. Die Philosophie von Parmenides, der im Gegensatz dazu die Einheit und Unvergänglichkeit des Seins annahm, wird als Beginn
der Ontologie aufgefasst.
Mit dem Auftreten der Sophisten Mitte des 5. Jahrhunderts trat der Mensch in den Mittelpunkt philosophischer Betrachtung (Protagoras: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge“).[13] Sie beschäftigten sich besonders mit ethischen und politischen Problemen, etwa mit der Frage, ob Normen und Werte naturgegeben oder von Menschen festgelegt sind.
Zu einem Leitbild der europäischen Philosophie wurde der Athener Sokrates (469–399 v. Chr.). Seine Methode der Mäeutik („Hebammenkunst“) bestand darin, dass Sokrates in scheinbarer Naivität seine Gesprächspartner durch eine tiefgründige und zielgerichtete Fragetechnik auf Widersprüche in ihrem Denken hinwies und zu Einsichten führte („beim Gebären unterstützte“), die ihnen zu einem philosophisch veränderten Blick auf die Welt verhalfen. Seine demonstrative geistige Unabhängigkeit und sein unangepasstes Verhalten trugen ihm ein Todesurteil wegen Gottlosigkeit und Verderbnis der Jugend ein (vgl. Apologie).
Da Sokrates selbst nichts schriftlich festhielt, ist sein Bild
maßgeblich von seinem Schüler Platon (ca.
428–347 v. Chr.) bestimmt worden, in dessen Werk Sokrates zentrale Bedeutung hat. Dieses weitestgehend in Dialogform abgefasste Werk bildet einen zentralen Ausgangspunkt der abendländischen Philosophie. Ausgehend von der
sokratischen Was-ist-Frage („Was ist Tugend? Gerechtigkeit?
Das Gute?“) schuf
Platon die Ansätze einer Definitionslehre. Außerdem war er Urheber einer Ideenlehre, der die Vorstellung einer zweigeteilten Wirklichkeit
zugrunde liegt: Dem mit den
Sinnesorganen wahrnehmbaren dinglichen Objekt steht auf der Ebene der Ideen eine nur dem dafür empfänglichen Intellekt zugängliche abstrahierte, allgemeine
Entsprechung gegenüber. Nach Platons Überzeugung führt das Wissen von diesen Ideen zu einem tiefergehenden Verständnis der gesamten Wirklichkeit.
Platons Schüler Aristoteles (384–322 v. Chr.) verwarf die Ideenlehre als eine unnötige „Verdopplung der Welt“. Für ihn bestand das Wesen eines Dinges nicht in einer zusätzlich existierenden Idee, sondern in der Form, die dem Ding innewohnt. Seine Schule begann die gesamte erfahrbare Wirklichkeit – Natur und Gesellschaft – in verschiedene Wissensgebiete zu gliedern, zu analysieren und wissenschaftlich zu ordnen. Außerdem begründete Aristoteles die klassische Logik (Syllogistik), Wissenschaftssystematik und Wissenschaftstheorie. Dabei führte er philosophische Grundbegriffe ein, die bis in die Neuzeit maßgeblich blieben.
Am Übergang vom 4. zum 3. Jahrhundert v. Chr. entstanden in Athen im
Hellenismus zwei weitere philosophische Schulen, die in
deutlicher Akzentverschiebung gegenüber der platonischen Akademie und dem aristotelischen Peripatos das individuelle Seelenheil in das
Zentrum ihres Bemühens stellten: Für Epikur (ca. 341–270 v. Chr.) und seine Anhänger einerseits sowie für die Stoiker um Zenon von Kition andererseits diente Philosophie
hauptsächlich dazu, mit ethischen Mitteln psychisches Wohlbefinden bzw.
Gelassenheit zu erlangen. Epikur sah dafür ein maßvoll gestaltetes, wohldosiertes Genussleben vor, das sich von aller politischen Betätigung fernhielt. Die Stoiker erstrebten
die Seelenruhe, indem gegenüber allen
inneren und äußeren Herausforderungen Gleichmut bewahrt werden sollte. Dies sollte vor allem durch Kontrolle der Emotionen in Verbindung mit einer schicksals-bejahenden Grundhaltung im Einklang
mit der Ordnung des Universums erreicht werden; zugleich wusste man um die Verpflichtungen gegenüber den Mitmenschen und der Gemeinschaft. Diese Lehre fand später Eingang in führende Kreise
der Römischen Republik.
Während die Anhänger der pyrrhonischen Skepsis grundsätzlich die Möglichkeit sicherer Urteile und unzweifelhaften Wissens bestritten, formte Plotin im 3. Jahrhundert Platons Ideenlehre um (Neuplatonismus). Seine
Konzeption von der Abstufung des Seins (vom „Einen“ bis hinab zur Materie) bot dem Christentum
mannigfaltige Anknüpfungsmöglichkeiten und war die vorherrschende Philosophie der Spätantike.
Die Philosophie des Mittelalters sonderte sich nur allmählich von der Theologie ab und blieb auch dann wesentlich durch religiöse Institutionen, Lebensformen und Lehren geprägt. Sie orientierte sich methodisch und inhaltlich stark an Traditionen und Autoritäten. Fundament und Bezugsgröße bildeten im christlichen Kontext wesentlich die Lehren, welche die Kirchenväter der Patristik geschaffen hatten.
Als maßgeblich erwiesen sich bis zum Beginn des Spätmittelalters vor allem die Ansichten des Augustinus von Hippo. Er fasste die Weltgeschichte als unablässigen Kampf des Reichs des Bösen gegen das Reich des Guten auf. Gesellschaft und Kirche, Theologie und Philosophie bilden demnach eine Einheit, die keine Zweifel an Entscheidungen der Kirche zulässt.
Der „letzte Römer“ und „erste Scholastiker“ Boethius stand am Anfang der mittelalterlichen Versuche, eine Synthese zwischen dem platonischen und dem
aristotelischen Denken zu bilden, begründete die mittelalterliche Logik, bildete Begriffe wie „Person“ oder
„Natur“, löste den Universalienstreit aus und entwarf eine folgenreiche Wissenschaftskonzeption, an die etwa
die Schule von Chartres
anschloss.
Während im Osten das griechischsprachige byzantinische Reich wichtige Teile des antiken Wissens bewahrte, beschränkte sich die bruchstückhafte Erhaltung des antiken Erbes im „lateinischen Westen“ bis zum Beginn des Spätmittelalters weitgehend auf die Kloster- und Domschulen. Bis 1100 traten nur wenige Philosophen hervor, darunter Anselm von Canterbury, der einen rein philosophischen Gottesbeweis formulierte, dem eine anhaltende Nachwirkung beschieden war.
Seit dem späten 11. Jahrhundert erlebte die westliche Philosophie einen Aufschwung. Dabei spielte die Verbreitung von übersetzten Werken arabischsprachiger Philosophen, die ihrerseits an antike Traditionen anknüpften, eine wesentliche Rolle.
Eines der Hauptthemen der mittelalterlichen Philosophie wurde schon früh der
Universalienstreit. Dabei ging es um die Frage, ob Allgemeinbegriffe bloße gedankliche Abstraktionen und Konventionen zum Zweck der Verständigung sind oder ob sie eine eigenständige objektive Realität bezeichnen, wie die platonische Tradition mit ihrer Ideenlehre behauptet. Im Zusammenhang mit diesem Problemfeld setzten sich viele Denker intensiv mit der Sprachlogik auseinander; es entstand die „spekulative Grammatik“, die nach der Verbindung zwischen einer Theorie der Grammatik und einer Theorie der Wirklichkeit fragt. Viele Philosophen nahmen im Universalienstreit vermittelnde Positionen ein, darunter Petrus Abaelardus. Dieser trug viel zur Herausbildung der scholastischen Methode der Gegenüberstellung und Abwägung gegensätzlicher Lehrmeinungen bei.
Im 13. Jahrhundert wurden zahlreiche bisher im Westen unbekannte Werke des Aristoteles in neuen Übersetzungen zugänglich; hinzu kamen die Schriften der arabischsprachigen Aristoteleskommentatoren. Sie wurden zur Grundlage des universitären Unterrichts. Besonders Albertus Magnus und sein Schüler
Thomas von Aquin sorgten für die Verbreitung des Aristotelismus, der sich schließlich gegenüber dem bisher vorherrschenden Platonismus bzw.
Augustinismus weitgehend
durchsetzte und bis tief in die Frühe Neuzeit hinein die maßgebliche philosophische Richtung in der akademischen Welt blieb. Thomas begründete
den Thomismus, einen großangelegten Versuch der Zusammenführung aristotelischer Philosophie mit den Lehren der katholischen
Kirche. Während der Orden der Dominikaner schon früh diese zunächst noch verurteilte Konzeption durchsetzte, entwarfen besonders Denker
der Franziskaner
wie Johannes Duns
Scotus Alternativen. Dieser erkannte u. a. die
Eigenständigkeit der Philosophie gegenüber der Theologie an. Gegenstand der Metaphysik war für ihn nicht Gott (Averroes),
sondern das Seiende als Seiendes (Avicenna). Darüber hinaus bestand er auf der Differenz zwischen geglaubtem
und im Rahmen der Philosophie gedachtem Gott, was zahlreiche rein philosophische Beweisverfahren – etwa für die Unsterblichkeit der
Seele – unmöglich machte.
Konzepte, in denen geistige Erkenntnis nicht auf das Allgemeine,
sondern auf das Einzelne abzielte, ermöglichten die Begründung einer erfahrungsorientierten Wissenschaft, wie sie auch ein anderer Vorläufer naturwissenschaftlichen
Denkens, Roger Bacon, forderte: durch eine Abkehr von Spekulation und Autoritätsgläubigkeit. Ein weiterer Vorbereiter der Moderne
war der
prominenteste Vorkämpfer des Nominalismus, Wilhelm von
Ockham, der im frühen 14. Jahrhundert einen neuen Weg in der
Philosophie einschlug (via moderna). Marsilius von Padua begründete eine neue Staatstheorie, in der sich wichtige Ideen der Neuzeit
(Gesellschaftsvertrag, Trennung von
Kirche und Staat) ankündigten.
Wichtigster Vertreter der christlichen Mystik des
Mittelalters war Meister Eckhart, der sich als „Lebensmeister“ sah und die Bedeutung der praktischen Umsetzung philosophischer Erkenntnis im
eigenen Lebensvollzug betonte. Ebenfalls in dieser Tradition stand Nikolaus von Kues, der an der Schwelle zur Neuzeit viele Entwicklungen der folgenden Jahrhunderte vorwegnahm. Seine Ideen, die
von der Unerkennbarkeit Gottes bis zu den Gesetzen und Grenzen der Physik oder der Erkenntnis reichen, weisen auf spätere Denker wie Immanuel Kant, Isaac Newton
und Albert
Einstein voraus.
Der Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit wird von der Renaissance und dem Humanismus markiert. In dieser Epoche konnte sich neben der breiten Strömung der traditionellen Scholastik allmählich die neuzeitliche Philosophie etablieren.
Besonders die politische Philosophie geriet in der Renaissance in Bewegung:
Niccolò Machiavellis These, die Ausübung politischer Herrschaft sei nicht unter moralischem, sondern allein unter dem Nützlichkeitsaspekt zu beurteilen, erregt noch heute Anstoß. Eine ganz andere Richtung schlug Thomas Morus ein, der in seiner Utopie (Utopia, 1516) einen Staat mit Bildung für alle, mit Religionsfreiheit
und ohne Privateigentum entwarf, womit er einige Ideen der Moderne vorwegnahm.
Während der Humanist Pico della Mirandola versuchte, eine grundsätzliche Übereinstimmung aller philosophischen Traditionen zu erweisen, wurde das Denken von Männern wie Johannes Kepler, Nikolaus Kopernikus oder Giordano Bruno von dem Versuch bestimmt, Philosophie und Naturwissenschaften miteinander zu verbinden. Vorstellungen wie das heliozentrische Weltbild, die des unendlichen Kosmos oder des Allgottglaubens stießen dabei auf heftigen Widerstand der Kirche.
Das naturwissenschaftliche Weltbild, die Methoden der Mathematik und der Glaube an die Vernunft bestimmten die Philosophie der Neuzeit im 17. und 18. Jahrhundert. In der Theorie nahm sie die politischen Umbrüche vorweg, die dann in der Französischen Revolution gipfelten.
Der Welterklärung des Rationalismus liegen „vernünftige Schlussfolgerungen“ zugrunde, somit auch dem von René Descartes (1596–1650) begründeten
Cartesianismus. Sein Satz „Ich
denke, also bin ich“,[14] mit dem er den
unbezweifelbaren Ursprung aller Gewissheiten gefunden zu haben glaubte, gehört zu den bekanntesten philosophischen Thesen. Denker wie Spinoza und Leibniz
entwickelten seinen Ansatz in großen metaphysischen Systementwürfen (vgl. Monade) weiter. Diese erkenntnistheoretische Vorgehensweise wurde auf alle
Teilgebiete der Philosophie angewendet; man versuchte, selbst die elementaren Grundsätze menschlicher Moral aus „vernünftigen“ Überlegungen abzuleiten, die so zwingend seien wie geometrische
Beweise (Ethica, ordine geometrico demonstrata, 1677).
Bei dem Theorietyp des Empirismus werden nur solche Hypothesen anerkannt, die sich auf „sinnliche Wahrnehmung“ zurückführen lassen. Ihm verpflichtet waren
u. a. Thomas Hobbes, John
Locke und David Hume. Das Prinzip
der Ableitung aller Erkenntnis aus Sinneserfahrungen hat als Grundlage des naturwissenschaftlichen Arbeitens eine
überragende Bedeutung bis in die Gegenwart. So ist auch die
analytische Philosophie in dieser Denktradition verwurzelt.
Die emanzipatorisch-bürgerliche Bewegung der Aufklärung erhob die Vernunft zur Grundlage aller Erkenntnis und zum Maßstab allen menschlichen Handelns. Sie forderte die Menschenrechte ein und dachte über die Wiederherstellung einer „unverfälschten natürlichen Lebensweise“ nach. Sie trat für staatliche
Gewaltenteilung (Montesquieu) und Mitspracherechte insbesondere des
Bürgertums ein. Eine theoretische Basis dafür war die Idee eines Gesellschafts-vertrags (z. B. bei Jean-Jacques Rousseau); Verfassungen sollten die neuen
Rechte absichern. Die französischen Aufklärer Voltaire und Diderot kritisierten
die Macht der Kirche und der absolutistischen Monarchen. Die
Enzyklopädisten
(d'Alembert) versuchten erstmals, das gesamte Wissen ihrer Zeit in
einem Lexikon zusammenzufassen. Radikalere Vertreter der französischen Aufklärung waren Holbach, der erstmals eine naturalistische Sicht des Menschen im Sinne der Naturwissenschaft ohne Gott und Metaphysik
entwarf, La Mettrie, der den Menschen als Maschine und Lust als Lebensziel ansah, und Sade, der aus beiden die
Konsequenz zog, jegliche allgemein verbindliche Ethik zu verneinen.
Schließlich erarbeitete einer der zentralen Philosophen der Neuzeit, Immanuel Kant, seine von vielen Zeitgenossen als revolutionär empfundene Erkenntnis-
kritik. Sie besagt, dass wir nicht die Dinge selbst erkennen können, sondern
immer nur deren Erscheinungen, die von den Möglichkeiten, die der Verstand und die Sinne bieten, vorgeformt werden. Danach ist jede Erkenntnis immer vom erkennenden Subjekt abhängig. Auch Kants weitere Arbeiten u. a. zur Ethik („kategorischer Imperativ“), Ästhetik und zum Völkerrecht (Zum ewigen Frieden, 1795/96) hatten erhebliche Bedeutung für die nachfolgenden Jahrhunderte.
Ein Teil der Philosophie war in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts von dem Streben geprägt, die Erkenntnisse Kants zu „vollenden“, zu „verbessern“ oder zu übertreffen. Kennzeichnend für
den Deutschen Idealismus (Fichte, Schelling,
Hegel) sind die allumfassenden spekulativen metaphysischen Systeme, in denen das „Ich“,
das „Absolute“ bzw. der „Geist“ die Grundlagen der Welt bestimmen.
Adolph von Menzel: „Das Eisenwalzwerk“ (1872/75). Das Bild dient häufig als Illustration für die soziale Katastrophe, die die Industrialisierung für die Lohnarbeiter bedeutete. Diese führte zur Entwicklung philosophischer Theorien, die die Weltgeschichte für 150 Jahre bestimmen sollten.
Eine andere Richtung schlugen empiristisch geprägte Strömungen wie
der Positivismus ein, der die Welt allein mit Hilfe der empirischen Wissenschaften, d. h. ohne Metaphysik erklären
wollte. In England erarbeiteten Bentham und Mill
den Utilitarismus, der der Ökonomie und der Ethik durch ein konsequentes Kosten-Nutzen-Konzept und mit der Idee einer Art „Wohlstand für
alle“ (das Prinzip des größten Glücks der größten Zahl) wichtige Impulse gab. Die Ökonomie steht neben der Geschichtsphilosophie auch im Mittelpunkt der Philosophie von Marx, der im Anschluss
an Hegel und die Materialisten den Kommunismus
begründete. Marx forderte, theoretische Reflexionen an der Umgestaltung der
konkreten sozialen Verhältnisse zu messen:
„Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“
– Karl Marx: Thesen über Feuerbach, MEW Bd. 3, S. 535
(1845)
Prominente Denker, die neue Wege einschlugen, waren Arthur Schopenhauer,
Sören Kierkegaard und Friedrich Nietzsche. Schopenhauer betonte im Anschluss an die indische Philosophie die Priorität und Übermacht des Willens gegenüber der Vernunft. Seine pessimistische Weltsicht, die von der Erfahrung des Leidens bestimmt ist, geht auch von buddhistischen Vorstellungen aus. Friedrich
Nietzsche, der wie Schopenhauer großen Einfluss auf die Künste hatte, bezeichnete sich selbst als Immoralisten. Für ihn waren die Werte der überkommenen
christlichen Moral Ausdruck von Schwäche und Dekadenz. Er thematisierte Ideen des Nihilismus, des Übermenschen und der „ewigen Wiederkunft“, der
endlosen Wiederholung der Geschichte. Der religiöse Denker Sören Kierkegaard war in mancher Hinsicht ein Vorläufer des Existenzialismus. Er vertrat einen
radikalen Individualismus, der nicht danach fragt, wie man
grundsätzlich richtig handeln könne, sondern wie man sich als Individuum in der jeweils konkreten Situation zu verhalten habe.
Die Philosophie des 20. Jahrhunderts zeichnete sich durch ein großes Spektrum von Positionen und Strömungen aus. In seinen Anfängen war dieses Jahrhundert von einer starken Fortschritts- und Wissenschaftsgläubigkeit geprägt. Erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – das auf gesellschaftlicher Ebene die Erfahrung der beiden Weltkriege, der Shoa und der Bedrohung des Planeten durch Kernwaffen gebracht hatte und das die Gefährdung der Ökosysteme durch den Menschen selbst hat hervortreten lassen – kamen die nach Rousseau weitgehend an den Rand gedrängten Fortschrittsskeptiker auch in der Philosophie wieder stärker zur Geltung.
Die enormen Erfolge der
Technik im 19. Jahrhundert führten zu einem Erstarken
neopositivistischer Positionen. Der logische Empirist Rudolf Carnap plädierte
dafür, die Philosophie gänzlich durch eine „Wissenschaftslogik“ –
d. h. durch die logische Analyse der Wissenschaftssprache – zu ersetzen.
Der kritische Rationalist Karl Popper argumentierte, dass wissenschaftlicher Fortschritt vor allem
durch Widerlegung einzelner Theorien durch Experimente
(„Falsifizierung“) geschehe. Seiner Ansicht nach setzen sich in
einem
evolutionsartigen Selektionsprozess diejenigen wissenschaftlichen Theorien durch, die der Wahrheit
am nächsten kommen. Thomas S. Kuhn hielt dagegen verschiedene Theorien zur selben Frage prinzipiell
für unvergleichbar, eine Überlegenheit der einen über die andere daher für nicht sachlich begründbar, wodurch die Dominanz einer Theorie eine Sache der Rhetorik würde. In eine ähnliche Richtung ging auch das
Plädoyer Paul Feyerabends für methodische Freiheit. Für den Pragmatismus schließlich müssen Theorien unter
dem Gesichtspunkt ihrer Brauchbarkeit und Anwendbarkeit in der Praxis beurteilt werden.
Das 20. Jahrhundert war von sozialen Umwälzungen und dem Konflikt zwischen Sowjetkommunismus und westlich-kapitalistischen Gesellschaftsformen geprägt. Im Zuge dieser Auseinandersetzung, die im Kalten Krieg kulminierte und mit der Globalisierung weltweite Dimensionen annahm, wurden geschichts- und sozialphilosophische Fragestellungen in der philosophischen Debatte stark akzentuiert.
Das von Karl Marx am Ende aller Klassenkämpfe in Aussicht gestellte „Reich der Freiheit“
suchte Ernst Bloch in Prinzip Hoffnung als konkrete Utopie zu erweisen, die gegenüber allen vorherigen Utopien den Vorzug habe, auf dem Fundament des Dialektischen Materialismus zu gründen.
Auch Herbert Marcuse und die
Begründer der Kritischen Theorie, Theodor W. Adorno und Max Horkheimer, entwickelten ihre philosophischen Ansätze zur Entfremdungsproblematik vor dem Hintergrund der
Gesellschaftsanalysen von Marx und Engels. Mit Jürgen
Habermas hat die auch als Frankfurter
Schule bezeichnete Kritische Theorie einen Philosophen hervorgebracht, der mit seiner Theorie des kommunikativen Handelns und dem Ideal
des „herrschaftsfreien Diskurses“ ebenfalls dem
Leitbild einer aus Abhängigkeitsverhältnissen befreiten Gesellschaft verpflichtet ist, dabei aber die chancenreichen Potentiale der westlichen Demokratien schätzt.
Vor den Gefahren eines „atomistischen Individualismus“ in modernen Gesellschaften warnt der Vordenker des Kommunitarismus Charles Taylor, der den Weg zur Erhaltung bzw. Schaffung humaner gesellschaftlicher und gesamtökologischer Lebensbedingungen in einer noch zu findenden Balance zwischen Individualrechten und
Gemeinschaftspflichten der Menschen sieht.
Die Philosophie der Gegenwart steht vor dem Problem, ihren Gegenstand überhaupt zu erfassen, da eine rückblickende Bewertung der verschiedenen Ansätze noch nicht vorzunehmen ist. Die Wissenschaftstheorie ist jedoch weiterentwickelt worden, indem sie klarere Begriffe von „Bestätigung“ und „Theorienreduktion“ prägte.
Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird der Sprache eine zunehmend zentrale Stellung in der Philosophie eingeräumt. Ludwig Wittgenstein entwarf ein völlig neues Verständnis von Sprache, die er als ein unüberschaubares Konglomerat einzelner „Sprachspiele“ begriff. Dabei behandle die Philosophie nur „Scheinprobleme“, d. h. sie heile lediglich ihre eigenen „Sprachverwirrungen“. Philosophieren sei also keine „erklärende“, sondern eine „therapeutische“ Tätigkeit:
„Die
Philosophie ist ein Kampf gegen die Verhexung unseres Verstandes durch die Mittel unserer Sprache.“
– Ludwig Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen, S. 109
(1953)
Die anfangs vorwiegend sprachphilosophisch orientierte analytische Philosophie
dominiert in angelsächsischen Kontexten und zunehmend auch im deutschen Sprachraum die Methode akademischer Philosophie. An den meisten Universitäten herrscht jedoch ein ausgeprägter Pluralismus bezüglich der gelehrten philosophischen Themen und Strömungen.
In den deutschsprachigen Ländern eher wenig beachtet, stellt auch die Neuscholastik, vor allem der Neuthomismus, weltweit eine einflussreiche Strömung der Gegenwartsphilosophie dar, seitdem die katholische Kirche diese Ende des 19. Jahrhunderts zum offiziellen Lehrinhalt u. a. der Priesterausbildung erhoben hatte.
Die Postmoderne (z. B. Gilles Deleuze, Jean-François Lyotard, Jean Baudrillard,
Jacques Derrida) ist eine Gegenbewegung zu den Ideen der Moderne und betont die Differenzen von Denk- und Lebenswelten. Auch
die menschliche Identität schätzt sie als instabil ein. Die der Postmoderne nahestehende feministische
Philosophie zielt auf die Abhängigkeit der Weltinterpretation vom
Geschlecht.
1. Platon, Politeia 514a-520d (das eigentliche Ziel der Beweisführung Platons – die den Philosophen in der Polis zukommende und aufgetragene politische Führungsrolle – kann hier ausgeklammert werden)
2. Carl Friedrich von Weizsäcker: Die Einheit der Natur (1971)
3. Das US-Militär sprach z. B. in einem internen Papier über die Behandlung von Kriegsgefangenen von einer „Confinement Philosophy“ und meinte damit allgemeine Verhaltensregeln wie das Verbot von Schikanen. Siehe Standard Operating Procedure, Camp Bucca, Irak vom 27. März 2004.
4. Artikel „Philosophie“. In: Georg Klaus, Manfred Buhr (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. 11. Aufl., Leipzig 1975.
5. Fragment 35 DK, Online.
6. Platon: Phaidros 278d.
7. Reinhart Heißler: David Lewis’ Mögliche Welten (2010), S. 140
8. Wolfgang Bartuschat: Zeller und das Archiv für Geschichte der Philosophie. In: Gerald Hartung (Hrsg.): Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter, 2010, ISBN 3-11-021659-0, S. 245.
9. So Christoph von Sigwart zur philosophischen Systematik, Ders.: Logik. Freiburg 1873–1878, II.2 Bd., S. 695.
10. Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, II 2 2
11. Martin Heidegger, Einführung in die Metaphysik (1935)
12. Alfred N. Whitehead, Prozess und Realität (1929), S. 91
13. Protagoras wird wie folgt von Platon im Theaitetos 152a zitiert: „Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Derjenigen, die sind, so wie sie sind. Derjenigen, die nicht sind, so wie sie nicht sind.“
14. René Descartes: Discours de la méthode (1637) bzw. Meditationes de prima philosophia (1641)
Philosophiebibliographie: Einführungen in die Philosophie – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema
· Arno Anzenbacher: Einführung in die Philosophie. Herder, Freiburg i.Br. u. a. 2004 (10. Aufl.). ISBN 3-451-27851-0 (bewährte Einführung, die historische und systematische Aspekte verbindet, von einem Theologen geschrieben)
· Kwame Anthony Appiah: Thinking it Through – An Introduction to Contemporary Philosophy. Oxford Univ. Press, Oxford u. a. 2003. ISBN 0-19-516028-2(Systematische Einführung mit konsequenter Anwendung der sokratischen Methode)
· Peggy H. Breitenstein, Johannes Rohbeck (Hrsg.): Philosophie: Geschichte – Disziplinen – Kompetenzen. Metzler, Stuttgart/Weimar 2011, ISBN 978-3-476-02299-8 (aus Bachelor-Vorlesungen entstandener systematischer und historischer Überblick auf gehobenem Niveau)
· Rafael Ferber: Philosophische Grundbegriffe. 2 Bde. Beck, München 2003. ISBN 3-406-45654-5 (Einführung in die zentralen Begriffe der Philosophie wie z. B. Wahrheit, Sein)
· Thomas Nagel: Was bedeutet das alles? Eine ganz kurze Einführung in die Philosophie. Reclam, Stuttgart 2002 (Repr.). ISBN 3-15-008637-X (kurze, dichte Einführung anhand philosophischer Alltagsprobleme: Sinn des Lebens, Gerechtigkeit usw.)
· David Papineau (Hrsg.): Philosophie. Eine illustrierte Reise durch das Denken. WBG, Darmstadt 2006. ISBN 3-89678-565-6 eRef (aktuelle, gut lesbar gehaltene Einführung eines englischen Professorenteams)
· Hans Reiner: Philosophieren. Eine Einleitung in die Philosophie. PAIS-Verlag, Oberried 2002. ISBN 978-3-931992-15-6
· Jay Rosenberg: Philosophieren. Ein Handbuch für Anfänger. Klostermann, Frankfurt am Main 2002. ISBN 3-465-01718-8 (Anleitung zum Philosophieren)
· Jens Soentgen: Selbstdenken!, Peter Hammer Verlag, Wuppertal 2003, ISBN 3-87294-943-8 (insbesondere an jüngere Leser gerichtet Einführung in die Philosophie mit Vorstellung der wichtigsten Philosophen)
· Elisabeth Ströker, Wolfgang Wieland (Hrsg.): Handbuch Philosophie. 10 Bände. Alber, Freiburg / München 1981–1996. (Jeder Band behandelt eine philosophische Disziplin)
· Lukas Trabert (Hrsg.): Philosophischer Wegweiser. Alber, Freiburg / München 2010. ISBN 978-3-495-48500-2 (101 Autoren äußern sich zu Fragen nach der heutigen und zukünftigen Bedeutung der Philosophie und nach ihrem Selbstverständnis als Philosophen. Sie geben weiterhin darüber Auskunft, was sie für besonders lesenswert halten und welche Thesen sie gerne diskutieren möchten.)
Philosophiebibliographie: Hilfsmittel zur Philosophie – Zusätzliche Literaturhinweise zum Thema
Kompakte Lexika
· Robert Audi (Hrsg.): The Cambridge dictionary of philosophy. Cambridge Univ. Press, Cambridge 1995, 1999, ISBN 0-521-63136-X, ISBN 0-521-63722-8(kompaktes Handlexikon; umfangr. Register)
· Walter Brugger und Harald Schöndorf (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. Alber, Freiburg / München 2010, ISBN 978-3-495-48213-1 (vollständige Überarbeitung von Bruggers Wörterbuch, Schwerpunkt auf Antike, Scholastik und Klassische neuzeitliche Philosophie.)
· Martin Gessmann (Hrsg.): Philosophisches Wörterbuch. Begründet 1965 von Heinrich Schmidt. 23., vollständig von Martin Gessmann neu bearbeitete Auflage 2009, Kröner Verlag Stuttgart, ISBN 978-3-520-01323-1 ( Nachfolgeauflage der von Georgi Schischkoff bearbeiteten 19. Auflage: Philosophisches Wörterbuch. Kröner, Stuttgart 1974; Nachdruck 1991 (22. Aufl.), ISBN 3-520-01322-3)
· Ted Honderich (Hrsg.): The Oxford Companion to Philosophy. Oxford University Press, Oxford 2005 (2. Aufl.), ISBN 0-19-926479-1 (kompaktes Handbuch)
· Anton Hügli, Poul Lübcke (Hrsg.): Philosophielexikon. Personen und Begriffe der abendländischen Philosophie von der Antike bis zur Gegenwart. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 2013 (6.Aufl.), ISBN 3-499-55689-8, und in elektronischer Form, ISBN 3-634-22405-3
· Christian Nimtz, Stefan Jordan (Hrsg.): Lexikon Philosophie. Hundert Grundbegriffe Reclam Verlag 2011, ISBN 978-3-15-018836-1.
· Lexikonredaktion (Hrsg.): Der Brockhaus Philosophie. Ideen, Denker und Begriffe. Brockhaus, Leipzig/Mannheim 2004, ISBN 3-7653-0571-5
· Bernd Lutz: Metzler Philosophen Lexikon. Metzler, Stuttgart 2003 (3. Aufl.), ISBN 3-476-01953-5
· Arnim Regenbogen, Uwe Meyer (Hrsg.): Wörterbuch der Philosophischen Begriffe. Meiner, Hamburg 2005, ISBN 3-7873-1738-4 (begriffsgeschichtlich orientiertes Lexikon mit Literaturverzeichnis zur Begriffsgeschichte und ausführlichem Register)
· Arnim Regenbogen: Chronik der philosophischen Werke. Von der Erfindung des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert. Meiner, Hamburg 2011, ISBN 978-3-7873-2146-9 (ermöglicht vergleichenden Zugriff auf die Abfolge zunächst unverbundener, dann aber doch in möglicher Wechselwirkung stehender Veröffentlichungen.)
· Alexander Ulfig: Lexikon der philosophischen Begriffe. Komet, Köln 2003, ISBN 3-89836-373-2 (umfassendes, leicht verständliches Nachschlagewerk zur Philosophie von der Antike bis heute)
· Franco Volpi, Julian Nida-Rümelin: Lexikon der philosophischen Werke. Kröner, Stuttgart 1988, ISBN 3-520-48601-6 (handlich, mit informativen Einstiegsinformationen)
Umfängliche Nachschlagewerke
· Donald M. Borchert (Hg.): Encyclopedia of Philosophy, 10 Bde., Detroit [u. a.]: Thomson Gale, Macmillan Reference 2. A. 2006, ISBN 0-02-866098-6, auch in elektronischer Form erhältlich (aktuelles Standardwerk)
· Historisches Wörterbuch der Philosophie, hrsg. von Joachim Ritter [u. a.], fortgeführt von Karlfried Gründer [u. a.] [= 2. Aufl. von: Rudolf Eisler: Wörterbuch der philosophischen Begriffe], I-XII Basel [und Darmstadt] 1971–2005. (Das umfassendste Werk seiner Art, deutschsprachiges Standardwerk)
· Jürgen Mittelstraß (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Gesamtwerk in acht Bänden. Metzler, Stuttgart 2005 ff. 2.neu bearb. und erweiterte Aufl, ISBN 978-3-476-02108-3 (wissenschaftsorientiert, stark im Bereich Logik und Mathematik)
· Hans Jörg Sandkühler (Hrsg.): Enzyklopädie Philosophie. 3 Bände. Meiner, Hamburg 2010, ISBN 978-3-7873-1999-2 (Nur umfassende Artikel zu Sachthemen)
· Edward Craig (Hrsg.): The Routledge Encyclopedia of Philosophy. 10 Bde. Routeledge, London 1998. (ein sehr umfangreiches Nachschlagewerk; auch als einbändige, allerdings sehr knappe Kurzfassung erschienen; außerdem auf CD-ROM erhältlich und als Online-Version)
· Hermann Krings, Hans Michael Baumgartner, Christoph Wild (Hrsg): Handbuch Philosophischer Grundbegriffe. 3 Bde. (Studienausgabe: 6 Bde.) Kösel, München 1973-74.
· auf CD-ROM (PDF-Dateien): 2., vollständig durchgesehene Auflage 2003, ISBN 978-3-936532-22-7
· in Nachfolge: Neues Handbuch philosophischer Grundbegriffe. Hrsg. von Petra Kolmer und Arnim G. Wildfeuer. Karl Alber, Freiburg i. Br. / München 2011 ff. Band 1 (A-F) ISBN 978-3-495-48222-3 (195 Autoren behandeln in 215 Abhandlungen Grundbegriffe der Philosophie.)
· Franco Volpi (Hrsg.): Großes Werklexikon der Philosophie. 2 Bde. Jubiläumsausgabe. Kröner, Stuttgart 2004, ISBN 3-520-83901-6
· Dictionnaire des philosophes. 2 Bde. 2. Aufl. Hrsg. v. Denis Huisman. Presses universitaires de France, Paris 1993, ISBN 2-13-045524-7
Literaturempfehlungen
· Marcel van Ackeren, Theo Kobusch, Jörn Müller (Hgg.): Warum noch Philosophie? Historische, systematische und gesellschaftliche Positionen, Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2011, ISBN 978-3-11-022375-0.
· Annemarie Pieper, Urs Thurnherr: Was sollen Philosophen lesen? Schmidt, Berlin 1994, ISBN 3-503-03079-4
· Norbert Retlich: Literatur für das Philosophiestudium. Metzler, Stuttgart u. a. 1998, ISBN 3-476-10308-0
· Robert Zimmer: Basis Bibliothek Philosophie. Hundert klassische Werke. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 978-3-15-020137-4
Hilfsmittel
· Stanford Encyclopedia of Philosophy
· Handwörterbuch Philosophie Online
· Internet Encyclopedia of Philosophy
· Index des Dictionary of the History of Ideas
· Wörterbuch der philosophischen Begriffe (1904)
· Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe (1907)
Zeitschriften
· Information Philosophie – Portal der Zeitschrift im Internet mit Nachrichten und Informationen
· Notre Dame Philosophical Reviews − Onlinemagazin mit Buchbesprechungen der aktuellen Forschungsliteratur (englisch)
· Philosophia: E-Journal of Philosophy and Culture – Onlinemagazin (en, de, bg, fr)
· → Liste der Philosophiezeitschriften
Medien
· Sammlung von Mitschnitten von Vorträgen u.ä. in der Philosophischen Audiothek (MP3)
Sonstiges
· deutschlandfunk.de, Essay und Diskurs, 25. Dezember 2016, Carlos Fraenkel im Gespräch mit Thomas Kretschmer: Philosophie-Workshops: Über die Unverzichtbarkeit der Philosophie in einer zerrissenen Welt
· London Philosophy Study Guide Hervorragende Auswahlbibliographie nach Themen und Epochen sortiert, teils kommentiert und mit Literaturüberblicken (engl.)
· Kommentierte Literaturliste der Universität Erfurt (PDF; 47 kB)
· Studienführer Philosophie – sortiertes Verweisverzeichnis philosophischer Institute (mit Karte)
· Thomas Grundmann: Hinweise zum strukturierten Lesen von philosophischen Texten (DOC-Datei; 50 kB) und Grundregeln für das Verfassen philosophischer Arbeiten (Word-Dokumente, 51 und 47 KB; DOC-Datei)
· Peter Suber: Metaphilosophy – Kursunterlagen (engl.)
Stand: 2017
tsSLAueP (Mittwoch, 15 November 2023 18:58)
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tsSLAueP (Mittwoch, 15 November 2023 16:18)
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Philoclopedia (Freitag, 15 Juli 2022 04:42)
"Academic philosophy consists mainly of knowing what other philosophers have said, to which its more lively adherents may, if they choose, add some speculations of their own on subjects similar to those treated by previous philosophers. There is no reason why people subjected to this discipline should be specially wise or specially noble. Nor is their work, as a rule, of any specially great importance. There is no reason to expect, from the majority of teachers of philosophy, a higher standard of wisdom or of courage than is to be expected from teachers of other subjects.
Nor have the admittedly great philosophers of the past shown any special aptitude in regard to public affairs. Thales, the father of philosophy, rested his reputation on the statement that “all is water”, which was no great help in government. Plato was virtually a Fascist. Descartes, the founder of modern philosophy, took very little interest in political questions. Hobbes thought obedience to the Government constituted the whole of virtue in an ordinary citizen. Hume had only two maxims in politics: that a Scotsman is better than an Englishman; and a Tory is better than a Whig. Hegel believed in absolute monarchy. None of these great men offered us any thought which is useful in the present day. A modern philosopher faced with the problems of the present day will find little to help him in the dicta of his predecessors.
There is, however, one exception among great philosophers of the past, namely Locke. Locke came at the end of a period of unrest in England and of civil war brought about by the rivalry of fanatics. This caused him to seek a temper of mind which would make it possible for men to live together in peace. The temper of mind that he recommended was one of tolerance, and tolerance was recommended by him on the ground that all opinions in social matters are questionable. His teaching was so successful that there has never again been civil strife in England. Unfortunately, his disciples in France did not adopt this part of his philosophy.
What, then, can a modern philosopher preach? I think, perhaps, the first thing that he should teach is that everything good is bound up with life and that in a lifeless universe there would be neither good nor bad. Good and bad, alike, are confined, so far as our experience goes, to man and the higher animals. I do not know which of them is preponderant."
— Bertrand Russell, The Duty of a Philosopher in This Age (1964)
Philoclopedia (Samstag, 12 März 2022 18:21)
What is philosophy?
Bertrand Russell
“Philosophy is something intermediate between theology and science. Like theology, it consists of speculations on matters as to which definite knowledge has, so far, been unascertainable; but like science, it appeals to human reason rather than to authority, whether that of tradition or that of revelation. All definite knowledge—so I should contend—belongs to science; all dogma as to what surpasses definite knowledge belongs to theology. But between theology and science there is a No Man’s Land, exposed to attack from both sides; this No Man’s Land is philosophy.”
— Bertrand Russell, A History of Western Philosophy (1945), Introductory, p. xiii
A History of Western Philosophy is a 1945 book by philosopher Bertrand Russell. Considered to be one of the most important philosophical works of all time, it is a survey of Western philosophy from the pre-Socratic philosophers to the early 20th century. In seventy-six chapters Russell traces philosophy from the rise of Greek civilization to the emergence of logical analysis in the twentieth century. Many have found A History of Western Philosophy (1945) a very readable book, written with Russell's charm, wit and occasional sarcasm.
However, it was also criticised for its over-generalization and its omissions, particularly from the post-Cartesian period, but nevertheless became a popular and commercial success, and has remained in print from its first publication. When Russell received the Nobel Prize for Literature in 1950, the book was cited as one of those that won him the award. The book provided Russell with needed financial security for the latter part of his life. It was written during the Second World War, having its origins in a series of lectures on the history of philosophy that Russell gave at the Barnes Foundation in Philadelphia during 1941 and 1942. Much of the historical research was done by Russell's third wife Patricia Russell in 1943.
"A precious book. A work that is in the highest degree pedagogical which stands above the conflicts of parties and opinions."
— Albert Einstein
"Parts of this famous book are sketchy. In other respects it is a marvelously readable, magnificently sweeping survey of Western thought, distinctive for placing it informatively into its historical context. Russell enjoyed writing it, and the enjoyment shows; his later remarks about it equally show that he was conscious of its shortcomings."
— A. C. Grayling
Russell himself had something to say about the book:
"I regarded the early part of my History of Western Philosophy as a history of culture, but in the later parts, where science becomes important, it is more difficult to fit into this framework. I did my best, but I am not at all sure that I succeeded. I was sometimes accused by reviewers of writing not a true history but a biased account of the events that I arbitrarily chose to write of. But to my mind, a man without bias cannot write interesting history — if, indeed, such a man exists."
Image: Bertrand Russell 1950, London Savoy Hotel. Bertrand Russell (1872 - 1970) was a philosopher, mathematician, educational and sexual reformer, pacifist, prolific letter writer, author and columnist. Bertrand Russell was one of the most influential and widely known intellectual figures of the twentieth century. In 1950 he was awarded the Nobel Prize in Literature for his extensive contributions to world literature and for his "rationality and humanity, as a fearless champion of free speech and free thought in the West." Russell died at his home in Penrhyndeudraeth, Wales, United Kingdom on 2nd February 1970, where his ashes were scattered over the Welsh hills.
Philoclopedia (Sonntag, 16 Januar 2022 22:28)
file:///C:/Users/User/Downloads/How_do_different_philosophers_define_phi.pdf
Philoclopedia (Dienstag, 14 Dezember 2021 18:32)
Interesting interview about what philosophy actually is, and also about the differences between math, science and philosophy. At one point, the author claims "[that] philosophy [...] doesn’t need to take maths as its model. Rather, perhaps, it could attempt to do something like what art tries to do. And what is that? Well, something like this: [trying] to get you to see something. Perhaps it is even just something that was already right in front of you, but that you missed, somehow. And with this sort of picture of philosophy in view, I started to think that perhaps I might like to try to be a philosopher."
What bothers me about this is not the description of the aim of philosophy--I wholeheartedly agree with that. What I am disagreeing with is the implicit claim that math and science are *not* in the business of trying to get you to see something in a utterly dramatic, life-changing way. Learning and understanding, say, relativity theory for the first time was no less a revelation than anything philosophy has ever taught me. And experiencing the beauty of, say, Cantor's diagonal proof is definitely up there with all the good stuff art history has to offer. (I tend to agree with the complaints about parts of philosophy modeling math in a rather bad, uninspiring way though...)
In any case, here is the link to the article:
https://dailynous.com/2021/12/13/philosophy-that-tries-to-get-you-to-see-something/
Philoclopedia (Donnerstag, 11 November 2021 23:52)
"Warum ist Philosophie so kompliziert?
Weil das Leben so kompliziert ist. Entgegen einem landläufigen Vorurteil verkompliziert die Philosophie nicht das eigentlich Einfache, sondern entfaltet nur dessen verborgene Kompliziertheit."
https://philpublica.de/Interviews/dlauer.php?fbclid=IwAR2CR4q1HepW6QT32tC5-NBBY8of8ybi6SI8M5RSEdIf3lddGaP0zJaxI6Y
Philoclopedia (Freitag, 20 November 2020 23:49)
"Philosophy is Education for grown-ups."
WissensWert (Mittwoch, 07 März 2018 05:11)
http://www.zeit.de/2001/25/200125_replik.xml
WissensWert (Mittwoch, 03 Januar 2018 13:01)
"Was ist das da eigentlich, was du da machst?" Mit Philosophen reden. Eugen Fink antwortet:
„Unser Versuch, einen Pfad zu finden in die Philosophie, ist schwierig und mühsam. Das liegt zum großen Teile in der Natur der Sache selbst. Denn wir müssen den Pfad allererst bahnen. Das Anfangen kann uns gar nicht abgenommen werden. Und das ist die Härte, mit der die Philosophie sich verschließt gegen alles sonstige Treiben des Menschen, daß sie keinen sachten Übergang offen läßt, keinen bequemen Zugang, daß sie eine Wandlung und Umkehr unseres Denken fordert, die schmerzhafte Umstellung unserer ‚Natürlichen Einstellung.‘
Leichter und pädagogisch viel geschickter wäre es ohne Zweifel, den Anfang zu nehmen in einer Erzählung über die Philosophie, einen Überblick zu geben über ihre Einteilung in Theoretische und Praktische Philosophie, die erstere dann wieder unterteilen in Logik, Metaphysik, Erkenntnistheorie [usw.]. Anhand einer solchen Landkarte des philosophischen Kontinents wäre eine allgemeine Übersicht über die hauptsächlichsten Probleme, wie sie im Gange der Geistesgeschichte auftreten, dank der nun möglichen Zuordnung zu einer Disziplin leicht zu bewerkstelligen. Und wir würden so auch eine ganze Menge von Kenntnissen über die Philosophie zusammentragen. Aber nie erfahren, was Philosophie ist.
Ohne die Anstrengung eigenen Philosophierens gibt es keinen Weg in die Philosophie. Philosophie ist zuallererst Philosophieren; nicht ein Wissensresultat, sondern eine geistige Bewegung. Jede philosophische Frage führt ins Ganze der Philosophie, die keine Fächer und Disziplinen hat, weil sie selbst im ganzen kein Fach und keine Disziplin ist. Das ist nicht gegen die systematische Natur der Philosophie gesagt, wohl aber gegen die äußerliche Auffassung derselben als einer Gedankenarchitektur.
Daß der Weg in die Philosophie nur durch das eigene Philosophieren führt, darf aber nicht so mißverstanden werden, als ob damit eine Originalität des einzelnen gefordert wäre, ein ihm eigener, eigentümlicher Stil des Philosophierens, in welchem er seine interessante Individualität bewahrt und erhält. Im Gegenteil. ‚Das Wesen der Philosophie ist gerade bodenlos für Eigenthümlichkeiten, und um zu ihr zu gelangen, ist es (wenn der Körper die Summe der Eigenthümlichkeiten ausdrückt) nothwendig, sich à corps perdu hineinzustürzen‘, sagt Hegel in der Differenzschrift.“ (Fink, Einleitung in die Philosophie, S. 29)
WissensWert (Dienstag, 13 Juni 2017 11:19)
Philosophen sind sich in kaum einem Punkt über irgendetwas einig.
In aktuellen Umfragen unter Philosophie-Absolventen findet sich ein relativ großer Konsens hier:
1. External world: Es existiert eine externe Welt unabhängig von unserem Bewusstsein (81,6 %)
2. Scientific realism: Die Wissenschaften sind ein geeignetes Werkzeug, diese externe Realität zu beschreiben (75,1 %)
3. Atheismus ist (gegenüber Theismus) das bessere Modell der Realität (72,8%)
Philosophische Expertise geht in weit überdurchschnittlichem Ausmaß mit Atheismus einher.
https://philpapers.org/rec/BOUWDP
https://philpapers.org/surveys/results.pl
WissensWert (Mittwoch, 07 Juni 2017 03:08)
http://www.philolex.de/philosop.htm
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:50)
https://www.amazon.de/Grundwissen-Philosophie-Eine-systematische-Einf%C3%BChrung/dp/1492345822/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1494868537&sr=8-1&keywords=Grundwissen+philosophie
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:49)
http://www.philolex.de/
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:46)
https://www.youtube.com/watch?v=OVHalumAyrY
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:45)
http://www.greiner1.at/brg/pages/Index%20Philo/StartPhilo.html
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017)
greiterweb: http://greiterweb.de/zfo/Philosophie.htm
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:06)
»Im Kloster Mi Sang am Ufer des Gelben Flusses trafen sich Philosophen, um über die Frage zu diskutieren, ob der Gelbe Fluss wirklich existiert oder nur in den Köpfen der Menschen. Nun kam es während der Diskussionen zu einer Schneeschmelze im Gebirge, der Gelbe Fluss trat über seine Ufer und schwemmte das Kloster Mi Sang mit allen Philosophen davon. Deshalb konnte die Frage, ob der Gelbe Fluss wirklich existiert oder nur in den Köpfen der Menschen, bisher nicht geklärt werden.« (Dies ist nicht der Originaltext von Brecht, sondern meine sinngemäße Nacherzählung.)
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:04)
https://www.youtube.com/watch?v=TNaYTUUIESA&feature=youtu.be
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:01)
»Es gibt keine Definition der Philosophie. Ihre Definition ist identifiziert mit der expliziten Darstellung dessen, was sie zu sagen hat.« Max Horkheimer
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 19:01)
https://www.youtube.com/watch?v=SIA1Vi8PqgQ&list=PLEA0943306546F3AD&index=2
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017)
Sind wir nicht alle ein bisschen....
Der ganz "normale" Rassismus und Antisemitismus bei Dichtern, Denkern und Philosophen
"Jawohl, sie halten uns in unserem eigenen Land gefangen, sie lassen uns arbeiten in Nasenschweiß, Geld und Gut gewinnen, sitzen dieweil hinter dem Ofen, faulenzen, pompen und braten Birnen, fressen, sauffen, leben sanft und wohl von unserm erarbeiteten Gut, haben uns und unsere Güter gefangen durch ihren verfluchten Wucher, spotten dazu und speien uns an, das wir arbeiten und sie faule Juncker lassen sein […] sind also unsere Herren, wir ihre Knechte."
Martin Luther
"Die Menschheit ist in ihrer größten Vollkommenheit in der Race der Weißen. Die gelben Indianer haben schon ein geringeres Talent. Die Neger sind weit tiefer, und am tiefsten steht ein Teil der amerikanischen Völkerschaften. […] Die Negers von Afrika haben von der Natur kein Gefühl, welches über das Läppische stiege."
Immanuel Kant
"Das Schicksal des jüdischen Volkes ist das Schicksal Macbeths, der aus der Natur selbst trat, sich an fremde Wesen hing und so in ihrem Dienste alles Heilige der menschlichen Natur zertreten und ermordet, von seinen Göttern endlich verlassen und an seinem Glauben selbst zerschmettert werden musste."
GWF Hegel
"Der Neger stellt den natürlichen Menschen in seiner ganzen Wildheit und Unbändigkeit dar. […] Es ist nichts an das Menschliche Anklingende in diesem Charakter zu finden." Und den afrikanischen Kontinent beschreibt Hegel als "Kinderland, das jenseits des Tages der selbstbewussten Geschichten in die schwarze Farbe der Nacht gehüllt ist. […] Bei den Negern ist […] ist Charakteristische gerade, dass ihr Bewusstsein noch nicht zur Anschauung irgendeiner festen Objektivität gekommen ist."
GWF Hegel
"Der Jude ist nach dem gegenwärtigen Stande der Dinge dieser Welt wirklich bereits mehr als emanzipiert: er herrscht, und wird solange herrschen, als das Geld die Macht bleibt, vor welcher alles unser Thun und Treiben seine Kraft verliert."
Richard Wagner
"Fast durch alle Länder Europas verbreitet sich ein mächtiger, feindselig gesinnter Staat, der mit allen übrigen im beständigen Kriege steht, und der in manchen fürchterlich schwer auf die Bürger drückt; es ist das Judenthum. Ich glaube nicht, und ich hoffe es in der Folge darzuthun, daß dasselbe dadurch, daß es einen abgesonderten und so fest verketteten Staat bildet, sondern dadurch, daß dieser Staat auf dem Haß des ganzen menschlichen Geschlechts aufgebaut ist, so fürchterlich werde.
Derjenige Jude, der über die festen, man möchte sagen, unübersteiglichen Verschanzungen, die vor ihm liegen, zur allgemeinen Gerechtigkeits-, Menschen- und Wahrheitsliebe hindurchdringt, ist ein Held und ein Heiliger. Ich weiß nicht, ob es deren gab oder gibt. Ich will es glauben, sobald ich sie sehe. Nur verkaufe man mir nicht schönen Schein für Realität![…]Menschenrechte müssen sie haben, ob sie gleich uns dieselben nicht zugestehen; denn sie sind Menschen, und ihre Ungerechtigkeit berechtigt uns nicht, ihnen gleich zu werden. […] - Aber ihnen Bürgerrechte zu geben, dazu sehe ich wenigstens kein Mittel, als das, in einer Nacht ihnen allen die Köpfe abzuschneiden, und andere aufzusetzen, in denen auch nicht eine jüdische Idee sei. Um uns vor ihnen zu schützen, dazu sehe ich wieder kein anderes Mittel, als ihnen ihr gelobtes Land zu erobern, und sie alle dahin zu schicken."
Johann Gottlieb Fichte
"Der biblische Mythos von der Entstehung des Menschengeschlechts wurde auf eine sehr ernste Probe gestellt, als Europäer in Afrika und Australien zum erstenmale mit Menschen konfrontiert waren, die von sich aus ganz offenbar weder das, was wir menschliche Vernunft, noch was wir menschliche Empfindungen nennen, besaßen, die keinerlei Kultur, auch nicht eine primitive Kultur, hervorgebracht hatte, ja, kaum im Rahmen feststehender Volksgebräuche lebten und deren politische Organisation Formen, die wir auch aus dem tierischen Gemeinschaftsleben kennen, kaum überschritten. […] Hier, unter dem Zwang des Zusammenlebens mit schwarzen Stämmen, verlor die Idee der Menschheit und des gemeinsamen Ursprungs des Menschengeschlechts, wie die christlich-jüdische Tradition des Abendlandes sie lehrt, zum ersten Mal ihre zwingende Überzeugungskraft, und der Wunsch nach systematischer Ausrottung ganzer Rassen setzte sich um so stärker fest."
Hannah Arendt
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 18:54)
http://dailynous.com/value-of-philosophy/charts-and-graphs/
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 18:49)
WAHRHEIT
Philosophen haben keinen privilegierten Zugang zur Wahrheit, den andere Menschen nicht hätten. Sie haben die Aufgabe, den Menschen beizubringen, intelligenter über sich nachzudenken, den Rahmen zu vergrößern, in dem wir denken, handeln und leben. Aber es stimmt: es hat immer wieder welche gegeben, die sich dazu verstiegen haben, im Besitz einer Wahrheit zu sein. Das war dann jedes Mal ein Irrweg.
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 18:48)
STAUNEN
Das Staunen ist nach Platon und Aristoteles der Anfang der Philosophie. Warum? Der Grund ist, dass im Staunen die Dinge und Ereignisse aus ihrer Selbstverständlichkeit gleichsam herausgehoben werden, dass sie mithin befrag- und hinterfragbar werden. Das Staunen bringt die Theoriebildung auf den Weg. Der Zweifel kann eine ähnliche Funktion erfüllen, doch er war, im Gegensatz zum Staunen, immer auch die Gefahr des Denkens. Der Zweifel kann - nach Meinung der Philosophen - in den Abgrund führen, in den Skeptizismus: wenn alles und jedes bezweifelt wird.
Für den Psychiater, Neurologen und Psycholanalytiker Mario Gmür, der für das Buch "Der öffentliche Mensch" über die Auswüchse des Boulevardjournalismus bereits Lob erhielt, sind in seinem neuen Buch "Die Unfähigkeit zu zweifeln" Staunen und Zweifel das wertvolle Gegengift zur Überzeugung. Denn Überzeugungen können sich nach Gmür unter gewissen individuellen und gesellschaftlichen Bedingungen zu Fanatismen und Ideologien verfestigen. Sogar bei klassischen Krankheitsbildern der Psychopathologie wie Schizophrenie oder manisch-depressiver Erkrankung diagnostiziert Gmür gefährliche Überzeugungsverfestigung. Von den positiven Seiten des Überzeigt-Seins, die er durchaus nicht leugnet, geht Gmür zur düsteren Zeitdiagnose über: 'Man könnte sagen, dass das Phänomen Überzeugung ein Janusgesicht hat: Die Überzeugung ist herausragende Bauherrin großartiger kultureller Leistungen einerseits und schrecklichste Massenmörderin andererseits.'
[...]
Das Nachdenken über Überzeugungen endet also in einer Ethik der Lebenskunst des Zweifelns.' In einem rasanten, auch in den Fachabhandlungen sehr lesbaren Essay-Stil verweist Gmür auf die zweifelfreundliche Struktur des modernen Liberalismus und führt damit Nietzsches Projekt der Heilung von Vorurteilskrankheiten weiter: 'Zweifeln ist aber nicht nur eine Methode der Kritik, sondern eine elementare Voraussetzung von Wahrnehmung, Wissenserwerb und Überzeugungsbildung überhaupt.'
Der moderat zweifelnde Mensch - nicht der zerknirschte Existenzialist - ist 'zu einem Staunen fähig, das die Dinge in ihrem Selbstwert und Sosein achtet und nicht zum Objekt besitzergreifender Schaulust degradiert'"
WissensWert (Montag, 15 Mai 2017 18:46)
"Der Unterschied zwischen Religion und Philosophie ist der Unterschied zwischen Glauben und Denken. In diesem Sinne bin ich ein philosophischer, kein religiöser Mensch. (Die Grenze zwischen Religion und Philosophie ist in der Wirklichkeit aber nicht immer so klar wie in der Analyse. Es gibt besonders in der heutigen Zeit Menschen, die sowohl religiöses wie philosophisches in sich haben.) Der Unterschied zwischen Religion und Philosophie ist aber nicht der, dass der religiöse Mensch von der Existenz eines Gottes ausgeht und der Philosoph nicht. Philosophie ist nicht identisch mit Atheismus. Ein Philosoph kann im Verlaufe seines Nachdenkens durchaus zum Atheismus gelangen. (Wie es auch atheistische Religion geben kann! Siehe Buddhismus.) Er kann aber auch zu der Auffassung gelangen, dass ein Gott existiert, bzw. dass dies wahrscheinlich oder möglich ist. Aber er kommt zu diesem Ergebnis im Verlauf eines Denkprozesses und nicht auf dem Wege des blinden Glaubens. Dazu kommt noch, dass die Gottesbilder von Philosophen, wenn sie denn von der Existenz eines Gottes ausgehen, viel abstrakter, komplexer, wesentlich komplizierter sind als die Gottesbilder der Religionen, wo Gott oft nur einfach ein gütiger alter Herr mit Bart ist. Eine unter intellektuelleren Menschen verbreitete Religionsauffassung besagt, in dem Moment, wo Menschen aus einer Weltanschauung die Konsequenzen für ihre Lebensführung ziehen, beginne Religion. Religion sei eine Weise menschlichen Existierens aus der Relation zu einem Sinngrund. Diese Argumentation hat einen apologetischen Charakter. Religiöse Menschen haben häufig die Auffassung, dass letztlich alle Menschen religiös sind. Sie fassen Religion so weit, dass jeder Mensch irgendwie noch darunterfällt."
Ludwig Feuerbach: »Der Religion ist nur das Heilige wahr, der Philosophie nur das Wahre heilig.«
WissensWert (Freitag, 12 Mai 2017 22:46)
Vielleicht steht ja auch eine historische Philosophieepoche für den wahren Kern der Philosophie, etwa die griechische Antike, wie in etwa Heidegger meinte? Es ist immer problematisch, wenn man eine einzige Epoche als paradigmatisch für das gesamte Samusurium Philosophie betrachtet. Auch die Bezeichnung der Philosophie als "Liebe zur Weisheit" stammt aus dem Mittelalter, trifft aber sicher beispielsweise nicht auf mittelalterliche Philosophen wie Augustinus zu, für die die Weisheit nicht bei den Philosophen, sondern vielmehr bei Christus anzutreffen ist.
WissensWert (Freitag, 12 Mai 2017 22:33)
Es ist schwierig, wenn nicht unmöglich, eine Definition für Philosophie zu finden, der alle Philosophen zustimmen. Die Philosophie gibt es so wenig wie die Religion. Die Menschen, die gemeinhin »Philosophen« genannt werden, haben in den vergangenen ca. 2.500 Jahren die unterschiedlichsten und widersprechendsten Behauptungen aufgestellt, auch über ihre eigene Tätigkeit. Was Philosophie ist, ist bereits eine Frage der Philosophie.“ Für die abendländische Philosophie gilt Folgendes: Im antiken Griechenland, der Geburtsstätte unserer abendländischen Kultur, war ein Philosoph einfach ein Mensch, der sich um die Erkenntnis der Welt bemühte, in etwa vergleichbar mit dem, was wir heute einen Wissenschaftler nennen. Wenn die Philosophie einzelne Teile des Seins untersucht, was sie auch macht, zum Beispiel die Natur (Naturphilosophie) oder den Staat (Staatsphilosophie), dann macht sie dies, um Grundsätzliches über diesen Teilbereich auszusagen oder um die Beziehung des Teils zum Ganzen zu erläutern. Mit den Details des jeweiligen Teils des Seins beschäftigt sich dann die jeweilige Wissenschaft von diesem Teil, zum Beispiel die Naturwissenschaft oder die politische Wissenschaft.
WissensWert (Donnerstag, 11 Mai 2017 02:37)
"Ich wünschte nur, dass die Philosophie in ihrer Gesamtheit uns vor Augen treten könnte, so wie sich das ganze Firmament von einem Ende zum anderen gespannt unseren Blicken zum Betrachten darbietet. Es wäre ein Anblick, der dem des Firmaments sehr ähnelte. Ganz sicher würde die Philosophie aller Sterblichen dann mit Liebe für sie erfüllen. Wir gäben all jene Dinge auf, von denen wir in Unkenntnis dessen, was wirklich groß ist, glaubten, dass sie groß und erhaben seien."
- Seneca (Stoischer Philosoph aus dem ersten Jahrhundert).
WissensWert (Donnerstag, 11 Mai 2017 01:07)
The term "philosophy" was probably coined by Pythagoras (c. 570 – c. 495 BC). Philosophical methods include questioning, critical discussion, rational argument and systematic presentation.[7][8] Classic philosophical questions include: Is it possible to know anything and to prove it?[9][10][11] What is most real? However, philosophers might also pose more practical and concrete questions such as: Is there a best way to live? Is it better to be just or unjust (if one can get away with it)?[12] Do humans have free will?[13]
Historically, "philosophy" encompassed any body of knowledge.[14] From the time of Ancient Greek philosopher Aristotle to the 19th century, "natural philosophy" encompassed astronomy, medicine and physics.[15] For example, Newton's 1687 Mathematical Principles of Natural Philosophy later became classified as a book of physics. In the 19th century, the growth of modern research universities led academic philosophy and other disciplines to professionalize and specialize.[16][17] In the modern era, some investigations that were traditionally part of philosophy became separate academic disciplines, including psychology, sociology, linguistics and economics.
Other investigations closely related to art, science, politics, or other pursuits remained part of philosophy. For example, is beauty objective or subjective?[18][19] Are there many scientific methods or just one?[20] Is political utopia a hopeful dream or hopeless fantasy?[21][22][23] Major sub-fields of academic philosophy include metaphysics ("concerned with the fundamental nature of reality and being"),[24] epistemology (about the "nature and grounds of knowledge [and]...its limits and validity" [25]), ethics, aesthetics, political philosophy, logic, philosophy of science and the history of Western philosophy.
Since the 20th century, professional philosophers contribute to society primarily as professors, researchers and writers. However, many of those who study philosophy in undergraduate or graduate programs contribute in the fields of law, journalism, politics, religion, science, business and various art and entertainment activities.[26]
WissensWert (Donnerstag, 11 Mai 2017 00:58)
‘[T]he word “philosophy” means the study [or love – philo] of wisdom, and by “wisdom” is meant not only prudence in our everyday affairs but also a perfect knowledge of all things that mankind is capable of knowing, both for the conduct of life and for the preservation of health and the discovery of all manner of skills.’ Thus Descartes (1988: p. 179). Locke’s Essay Concerning Human Understanding (bk. 4. ch. 19, p. 697) connects philosophy with the love of truth and identifies the following as an ‘unerring mark’ of that love: ‘The not entertaining any Proposition with greater assurance than the Proofs it is built upon will warrant.’ Hume’s ‘Of Suicide’ opens thus: ‘One considerable advantage that arises from Philosophy, consists in the sovereign antidote which it affords to superstition and false religion’ (Hume 1980: 97). Kant held that ‘What can I know?’, ‘What ought I to do?’, and, ‘What may I hope?’ were the ultimate questions of human reason (Critique of Pure Reason, A805 / B33) and asserted that philosophy’s ‘peculiar dignity’ lies in ‘principles of morality, legislation, and religion’ that it can provide (A318 / B375). According toHegel, the point of philosophy – or of ‘the dialectic’ – is to enable people to recognize the embodiment of their ideals in their social and political lives and thereby to be at home in the world. Marx’s famous eleventh ‘Thesis on Feuerbach’ declared that, while philosophers had interpreted the world, the point was to change it
WissensWert (Mittwoch, 10 Mai 2017 02:37)
"Man macht der Philosophie den Vorwurf, sie sei nicht imstande, einen Hund hinter dem Ofen hervorzulocken; das ist zwar vollkommen richtig, aber das ist auch nicht ihre Aufgabe."
Hegel