Glauben ist beim Glauben alles. Inständig fordern die heiligen Schriften der Weltreligionen den Leser dazu auf, an die Wahrhaftigkeit der vermittelnden Lehre zu glauben (Beispiel Bibel: Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen, nicht auf deinen Verstand.“ Sprüche 3,5-6
und „Das ist Sein Gebot, dass wir an Christus glauben sollen.“ 1. Johannes 3,23).
Das Heilsversprechen (z.B.: Himmel) würde sich dann und ausschließlich dann für einen verwirklichen. Ansonsten wiederfahre einem ohne Glauben der endgültige Tod oder gar ewiges, unendliches Leid. Es lässt sich also resümieren, dass der Glaube das höchste Gut der (meisten) Religionen darstellt. Wenn dieser jedoch nicht da ist, ist auch alles andere umsonst.
Luke: „I can´t believe it.“
Yoda: “That is why you fail.”
Des Öfteren habe ich Worte wie „Bekehr dich doch einfach“, oder „Warum willst du nicht glauben?“ vernommen. Diesen liegt die Fehlannahme zugrunde, Glaube sei eine reine Entscheidung. Sehen sie, ich würde (ohne mit diesem Beispiel religiöse Gefühle verletzen zu wollen) ab und zu gerne wieder an den Weihnachtsmann glauben können. Wenn ich auf die Kinder von guten Bekannten aufpasse und diese mir mit funkelnden Augen von ihren Vorstellungen vom Weihnachtsmann erzählen, sehne auch ich mich manchmal in die alte, kindliche Naivität zurück. Genauso hoffe ich, um ein weiteres Beispiel zu bemühen, dass die jüngsten Entwicklungen der Menschheitsgeschichte (Entwicklung der Atombombe u.ä.) auch auf lange Sicht kein böses Ende nehmen. Ja, dass sich in der Welt von morgen alle Menschen in den Armen liegen und Hass, Neid und Missgunst in ihr keinen Platz mehr finden. Ich setze mich gerne dafür ein, dass wir einer solchen Welt ein Stück näher kommen.
Doch kann ich nicht glauben, was ich will. Glauben bedeutet, etwas hypothetisch für wahr zu halten. Was ich für gegeben oder wahrscheinlich halte, hängt überwiegend von meinem Verstandesurteil gegenüber der Sache ab (und nicht etwa von meinem Willen!). Ich kann meinen Verstand aber nicht einfach unterdrücken, ihn nicht einfach „abschalten.“ Natürlich kann ich versuchen, an etwas nicht zu denken und damit rational zu betrachten. Aber oft denkt man gerade dadurch an die Sache und nie kann mentale Verdrängung sicher einen Gedanken verhindern. Ich kann nicht erkennen, was ich will. Mich etwas nicht nicht fragen. Religiöse Dogmatiker unterliegen dabei meist kollektiv dem sozialpsychologischen Phänomen des „blinden Flecks.“ Sie können auf anderen Gebieten kongeniale, kritische Mitarbeiter sein, würden jedoch nie auf die Idee kommen die eigenen Glaubenssätze könnten auch nur nicht der Wahrheit entsprechen. Solch eine gedankenlose, selbstverständliche Hinnahme ist nicht erzwingbar. Im Gegenteil verhält es sich wie beim Analphabetismus gegenüber der Schriftkundigkeit. Für eine Person, die einmal Leserechtschreibfähigkeiten erworben hat, werden die schwarzen Zeichen auf dem Papier fortan immer Buchstaben und nie wieder irgendwelche kryptische Formationen sein. Ebenso gibt es nach den ersten Fragen und Gedanken jenseits eines Dogmas kein Zurück mehr von diesen. Nachdem ich mich einmal gefragt hatte, wie es der Weihnachtsmann physisch und logistisch schaffen sollte, in nur einer Nacht fast 2 Milliarden Kinder zu bescheren, kann ich nicht wieder zur alten Naivität zurück. Selbst wenn ich wöllte.
„Ich fühle mich nicht zu dem Glauben verpflichtet,
dass derselbe Gott, der uns mit Sinnen,
Vernunft und Verstand ausgestattet hat, von uns verlangt,
dieselben nicht zu benutzen.“
Galileo Galilei
Und genau das ist mein „Problem“ mit den Religionslehren. Gerne würde ich an eine universelle, mich liebende Bezugsperson, an eine sinnstiftende und mir ein ewiges Leben mit all meinen Freunden in einem Paradies verheißende, transzendente Entität usw. glauben. Gerne nehme ich eine Lehre an, die gegenseitige Rücksicht und Nächstenliebe predigt und lebe nach diesen Wertevorstellungen.* Doch das ändert nichts daran, dass ich die Lehren rational betrachtet für komplett unwahrscheinlich halte.
*Wobei z.B.: das Christentum auch vieles mit sich bringt, was ich nicht möchte (Freiheiten aufgeben) und nicht befürworte (Liebe unter Strafe zu stellen).
„Ich würde sagen, keine ausreichenden Indizien, Gott, keine ausreichenden Indizien!“
- Bertrand Russel
(auf die Frage hin, was er Gott antworten würde,
wenn dieser ihn am jüngsten Gericht fragen würde,
warum er nicht an ihn geglaubt hatte.)
Ich verschließe, verwehre mich also nicht willentlich einer „Wahrheit.“
Ich kann einfach nicht an die Lehren glauben. Mein eigentliches Problem dabei:
#Der Mensch kann nicht glauben, was er will.
Aber nur wer´s glaubt, wird selig.
Für was will ein (gerechter) Gott mich also bestrafen, wenn ich nichts für mein nicht-Glauben-können kann? Und ich glaube, hätte ich doch die Wahl, würde ich mich nicht zur Blauäugigkeit entscheiden. Mein Dasein würde irgendwie all seine Tiefe verlieren.
"Beati pauperes spiritu."
ghovjnjv (Donnerstag, 08 September 2022 14:57)
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ghovjnjv (Donnerstag, 08 September 2022 09:29)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 12 August 2021)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 12 August 2021 08:54)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 12 August 2021 08:53)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 12 August 2021 08:53)
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ubaTaeCJ (Donnerstag, 12 August 2021 08:50)
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Heinz (Sonntag, 24 Januar 2021 03:08)
Glaube kann man nicht erlernen, Glaube entsteht im inneren, im Herzen und im Verstand.
Ich bin überzeugt, daß es Gott gibt, jedoch nicht als einzigartiges Wesen, sondern als Wesen, welches ebenfalls seinesgleichen hat, Eltern Freunde etc.
Gott hat sich für das Positive, für die Liebe entschieden. Er muss sie erfahren haben, sonst würde er die Liebe nicht als erstrebenswert für uns ansehen. Er muss Eltern haben, die ihn Liebe gelehrt haben. er muss auch das Böse kennen, sonst wäre auch für ihn alles gleich.
für mich ist Gott ein Mitglied einer sehr sehr weit fortgeschrittenen Spezies, welche den Menschen um Millionen oder gar Abermillionen mal überlegen bzw. voraus ist.
Ich Glaube an Gott und die Liebe, aber nicht an Religionen, welche nur das Ziel haben geistige Macht über die Menschen auszuüben und deren weltliche Güter für sich zu beanspruchen.
Die schlimmste Aussage dieser Religionen ist: "fürchte die Strafe Gottes".
Gott straft nicht, denn Strafe wäre negativ. Gott vergibt immer, weil er die reine Liebe ist. Er ist von der Liebe überzeugt und er lebt diese.
Warum also sollte Gott den kleinen Sünder Mensch bestrafen und den großen Sünder "Satan, Luzifer, oder wie auch immer man den Teufel (vielleicht oder wahrscheinlich ebenfalls von seiner Spezies) nennen möchte, weitermachen lassen?
Es heißt: "Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde", also hat er und seine Art auch alle Eigenschaften, welche in uns Menschen zu finden sind, Gute und auch Schlechte, doch unser Gott hat sich für das Gute entschieden.
Dies ist meine Auffassung von Glaube: Frei, alle Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, aus freiem Denken und mit logischen Schlussfolgerungen verbunden, ist für mich Gaube auch Überzeugung.
Er hat uns den Vertsand gegeben, damit wir diesen Nutzen und durch logisches Denken unser Wissen zu erweitern und uns weiter entwickeln, bis wir irgendwann ebenfalls so weit fortgeschritten sind, um die wahre Bedeutung unserer Existenz zu begreifen.
Das macht den freien Glauben so wundervoll und erfüllend.
Auch ich mache Fehler, aber doch versuche ich immer auch meinen Glauben zu leben, positiv jeden Tag zu begehen
svenja (Freitag, 14 Dezember 2018 18:07)
Es gibt keine zwei gleichen personen, die ständig dasselbe Denken, sich gleich Verhalten, exakt dasselbe erlebt haben.....! Daher Glaubt jede person auf diesem planeten anders, stellt sich dinge anders vor, bzw hat einen anderen zugang dazu, und deswegen kann es keine Religion für mehr wie eine person geben!
Zu mir und meiner Einstellung: Ich stelle das wort Glaube gleich mit einem Wunsch bzw einer Hoffnung nicht jedoch mit logischen tatsachen, das wäre für mich kurzgefasst wissen!! Ich glaube was ich will und solange ich will, und ich lasse auch veränderungen in meinem glauben zu, durch erlebnise und erfahrungen die ich mache verändere ich moch ja ständig und mein glaube mit mir!
alfred_j@chello.at (Freitag, 21 April 2017 15:42)
Das "Gott" nichts ist, das man wissenschaftlich messen kann, ist glaube ich, kein Geheimnis mehr. Daher ist Gott immer etwas subjektiv Erleb- und Erfahrbares, was rational schwer bis gar nicht begreifbares. Alles anderes, außer Gott, wenn nicht Gott selbst, also Kultur, Ethik, usw. wurde von Menschen erschaffen. Gott ist etwas, das man erlebt, unabhängig der Religion, auch wenn so eine Ansicht vielen ReligionsvertreterInnrn bestimmt nicht gefällt. Je weniger Mitglieder, desto weniger Kohle von den mitgliedern der jeweiligen Religionsgemeinschaft.
alfred_j@chello.at (Freitag, 21 April 2017 15:36)
Und was spricht den dagegen, dass sie an den Gott glauben, den sie für sinnvoll halten? Sie brauchen ja nicht die Religionen, um an einen Gott zu glauben. ;)
Und wenn sie, die für sich passende Art von Gott gefunden haben, dann glauben sie einfach an ihn! ;)