Die Ontologie (altgriechisch: ὄν ón ‚seiend‘ und λόγος lógos ‚Lehre‘, also "Lehre vom Seienden") ist ein Teilgebiet der theoretischen Philosophie.
„Interessant am Problem der Ontologie ist seine Einfachheit. Es kann mit
drei deutschen Worten beschrieben werden: „Was gibt es?“ Mehr noch, es kann mit einem einzigen Wort beantwortet werden: „alles“ – und jeder würde diese Antwort als wahr
akzeptieren. Doch damit ist noch nicht mehr gesagt als dass es gibt, was es gibt. Die Möglichkeit verschiedener Auffassungen über einzelne Fälle bleibt bestehen und damit hat dann das Problem
auch Jahrhunderte überlebt.“
- Willard Van Orman
Quine: Was es gibt
Die zentrale Frage der Ontologie lautet also: Was gibt es?
Dabei zerfällt die Ontologie in zwei Teildisziplinen:
1. Die allgemeine Ontologie fragt, was es bedeutet, dass etwas existiert.
Zur Beantwortung dieser Frage wird der Begriff der "Existenz" und sein Verhältnis zu anderen zentralen Begriffen analysiert. Besonders wichtig ist die Verknüpfung mit dem Begriff der Identität und die Rolle von Identitäts-kriterien, das heißt die Frage, ob man, wenn man eine Art von Objekten X als existierend ansehen will, die Bedingungen angeben können muss, unter denen gilt, daß ein Ding dieser Art X identisch ist mit einem anderen Ding der Art X.
Ein weiterer zentraler Begriff ist der der Wirklichkeit. Hier fragt man sich u.a.:
Ist alles, was existiert, verwirklicht? Oder gibt es auch nicht-verwirklichte, aber mögliche Entitäten oder Fakten (Aktualismus versus Possibilismus)? Ist alles, was wirklich ist, einmalig? Oder gibt es auch Abstrakta, das heißt Objekte oder Eigenschaften, die vielfach in Raum und Zeit instantiiert sind (Nominalismus versus Platonismus)? Ist alles, was existiert, nur die Summe von Teilen? Oder gibt es auch zusammengesetzte Gegenstände wie Tische oder Personen (Mereologischer Nihilismus versus uneingeschränkte Summenbildung)?
2. Die kategoriale Ontologie fragt, was es bedeutet, dass etwas existiert.
Stand: 2020