1. Energiewende

"If you really think environment is less important than economy

try holding your breath while you count your Money."

Dr. Guy McPherson

Der Begriff Energiewende steht für die gezielte Umstrukturierung der Sektoren Strom, Wärme und Mobilität von ursprünglich fossilen Energieträgern und Kernbrennstoffen, hin zu einer nachhaltigen und meist auch ökologischen Energieversorgungslandschaft.

Derzeit werden rund 86% des weltweiten Energieverbrauchs durch begrenzte Ressourcen gedeckt. Dabei entfallen etwa 5% auf Atomkraft, 25% auf Kohle, 22% auf Gas und 34% auf Erdöl, nur die restlichen 14% der globalen Nachfrage nach Energie werden mittels regenerativer Energien gespeist. Doch das war nicht immer so.

1.1. Energiezeitalter

Über all die Jahrmillionen unserer Existenz hinweg war ausschließlich die Sonnenenergie die energetische Basis der Menschheit. Direkt steckt sie u.a. in der Biomasse, die Brennstoff und Nahrung lieferte und indirekt u.a. in Wasser- und Windkraft, die erst durch Sonneneinstrahlung bewegt werden und Schiffe und Windmühlen antreiben. Jedoch hatte die natürliche Versorgung mit Sonnenenergie vier Haken: Sie fällt unkonzentriert und unvorhersehbar an und ist nicht gezielt speicherbar oder abrufbar.

Diese Probleme lösten die fossilen Energieträger allesamt schlagartig - und das muss man ihnen bei aller berechtigten Kritik zugestehen: Sie lassen sichgezielt einsetzen, jederzeit speichern, wieder abrufen und haben noch einen weiteren, enorm wichtigen Vorteil gegenüber den früheren Energieressourcen: Ihre enorm hohe Energiedichte.

1.2. Wohlstandsgarant fossile Energieträger

Seit etwa 150 Jahren gebrauchen wir die fossilen Energieträger in relevantem Ausmaß. In dem gleichen Zeitraum ist auch der globale Wohlstand exorbitant angestiegen - und diese Korrelation kommt nicht von ungefähr: Die fossilen Energien ermöglichten uns bis dato ungeahnte Mengen an Arbeit zu Maschinisieren und riesige Mengen an Material billig zu produzieren und zu transportieren. Erdöl, Kohle, Erdgas und Atomkraft waren und sind mitverantwortlich für unseren Wohlstand heute.

1.3. einhergehende Probleme

Unsere Möglichkeiten sind infolge des fossilen Energiezeitalters vieldimensional gewachsen, zeitgleich leider aber auch unsere Möglichkeiten Unheil in der Welt anzurichten. Die beiden Weltkriege und die heutigen Umweltbelastungen durch den Menschen hätten ohne fossile Energieträger so nie stattfinden können (um nur zwei besonders verheerende Beispiele zu nennen).

Konzentrieren wir uns einmal auf die Umweltbelastungen durch unseren Verbrauch fossiler Energieträger. Der anthropogene Treibhauseffekt ist Teil des Klimawandels und wird durch die sogenannten Treibhausgase befeuert. Diese klimaschädlichen Treibhausgase Entstehen vor allen Dingen durch den Verbrauch von Erdöl, Erdgas und Kohle - den fossilen Energieträgern! Im Umkehrschluss schadet die intensive Nutzung fossiler Energieträger also der Umwelt und somit auch uns Menschen selbst, leiderinsbeondere die Menschen, die die geringste Schuld trifft (Inselstaaten und heiße Regionen wie Subsaharaafrika oder Indien).

Die Prognosen darüber, wie lange uns die fossilen Energieträger noch erhalten bleiben, schwanken stark, natürlich auch abhängig vom Träger. Manch einer meint, beim Erdöl bleiben uns noch 14 Jahre, ein Anderer 40 und ein Dritter meint es seien 140 Jahre. Die Prognosen für Erdgas liegen generell darüber. Aber eines muss klar sein: Wenn es heißt, das Erdöl reicht beispielsweise noch 40 Jahre, dann heißt das nicht, dass wir die nächsten 40 Jahre unseren Erdölkonsum so halten oder sogar weiterhin vermehren können. Nein, das heißt in 40 Jahren ist gar kein Erdöl mehr aus der Erde zu quetschen und der peak-oil, das Erdölfördermaximum, wird oder ist bereits schon viel früher erreicht wurden und die Erdölfördermenge sinkt von nun an konstant gen Null.

Die weltweit geförderte Erdölmenge sinkt, oder wird in den nächsten Jahrzehnten anfangen unwiederbringlich abzusinken, darin sind sich nahezu alle Experten einig. Dem sinkenden Angebot an fossilen Energieressourcen steht nun jedoch eine steigende Energienachfrage gegenüberDer Energiedurst der Industriestaaten ist ungebremst, Europa braucht seit Jahren allein 15 Millionen Fass Erdöl, die USA 20 Millionen -  jeweils - pro Tag! Und in den Schwellenländern wie China, Indien und Südafrika wollen die Menschen nun auch ein Auto fahren, minimum 3 Mal die Woche Fleisch und ein Interkontinentalflug im Jahr – alles äußerst energieintensive (und klimaschädlliche) Wünsche. Der Energiedurst der Welt wächst.

Fassen wir die Ergebnisse aus den letzten beiden Absätzen zusammen, so stehen wir als Menschheit vor einem sinkenden Angebot fossiler Energieträger, bei einer global anwachsenden Energienachfrage: Man muss kein Experte sein, um zu sehen, dass das bisherige Konzept einer fossilen Energieversorgung nicht nachhaltig bestehen kann. Noch aber hängen wir an den fossilen Energieträgern, wie ein Kind am Busen seiner Mutter. Doch wir müssen uns von ihnen emanzipieren, wir brauchen Alternativen. Denn die Zeit der Trennung kommt so oder so, es liegt jetzt an uns, ob wir vorbereitet sind oder nicht.

Alternative Energien

Die schlechte Nachricht: Atomenergie ist keine Alternative. Zu Beginn wurde sie ja vielleicht noch als eine umweltfreundliche Alternative zur fossilen Energie angepriesen, aber es gibt erstens nach wie vor kein nachhaltiges Konzept zur Atomabfallstoffentsorgung und zweitens kein Atomkraftwerk auf der Welt, dem nicht auch prinzipiell so etwas Ähnliches wie dem Reaktion in Fukushima zustoßen könnte. Außerdem ist auch Uran eine irdische Ressource und die Ressourcen eines endlichen Planeten sind logischerweise selbst endlich, weshalb Atomenergie selbst dann wenn sie umweltfreundliche wäre keine nachhaltige Alternative darstellen würde.

Die gute Nachricht: Es gibt viele wirkliche Alternativen und sie werden bereits im Einsatz. „Woher wollen wir auf der Erde Energie denn beziehen, wenn nicht von der Erde selbst?“, fragen sie. Die Antwort ist simpel: Wir kehren wieder auf die Sonnenenergie zurück, die uns bereits Jahrmillionen als Primärenergiequelle gedient hat (und die die Entstehung des Lebens hier auf der Erde überhaupt erst ermöglicht hat). Nur diesmal, im kommenden Postfossilen-Energiezeitalter, machen wir es effizienter als im Präfossilen-Energiezeitalter!

2.1. Lösungsansätze

Die Sonne scheint zwar auch nicht ewig, für die nächsten paar Millionen Jahre sollte sie uns aber trotzdem mehr als genug Energie liefern. Und wenn wir als Menschheit bis dahin noch existieren, haben wir bestimmt schon andere Galaxien besiedelt. Und dann könnten wir mit Kernfusionsreaktoren o.ä. durchs All düsen, ein solches wäre ökologisch sauber UND unabhängig von Sonnenenergie.

Nun ist es bis dahin noch ein weiter Weg. Und die Sonne scheint auch keine kompakte Batterien oder Kannister auf den Boden, mit denen wir unsere Handys laden und Autos tanken könnten. Wir müssen die Sonneneinstrahlungsenergie schon vor Ort auffangen, transformieren, abspeichern und verteilen. Dabei ist vor allem das mit dem Auffangen und Abspeichern schwierig, da die Sonneneinstrahlung und die damit einhergehenden Gezeiten, Winde, etc. sehr unvorhersehbar und unregelmäßig wirken. Eine große Hürde für die Ingenieure des 21. Jahrhunderts, aber keine Schranke für das Menschheitsprojekt Energiewende.

Eingeläutet wird die Energiewende durch die erneuerbaren Energien, die noch vor 20 Jahren, wenn überhaupt, nur im Besitz einer Hand voll grüner Spinner waren. Heute machen sie wie gesagt zumindest schon 14% des weltweiten Energieverbrauchs aus. Hier eine knappe Übersicht über ein paar der aktuell wichtigsten erneuerbaren Energien:

-      Strahlungsenergie: Direkte Nutzung des Sonnenlichts, etwa mittels Photovoltaik (Stromgewinnung) oder Solarthermie (Wärmegewinnung).

 

-      Wasserenergie:  Indirekte Nutzung des Sonnenlichts, kinetische und potentielle Energie, etwa durch Wasserkraftwerke oder Staudämme (beides Stromgewinnung).

 

-      Windenergie: Indirekte Nutzung des Sonnenlichts, kinetische Energie, Großteils durch Windkraftwerke (Stromgewinnung).

 

-      Biomasse: Indirekte Nutzung des Sonnenlichts, energiehaltiges organisches Material, etwa Brennholz oder Biokraftstoff (Strom- oder Wärmegewinnung).

 

-      Geothermie: Keine Sonnenenergie, jedoch nachhaltig und relativ grün. In der Erdkruste gespeicherte Wärme wird mittels Geothermische Kraftwerke aufbereitet und für gewöhnlich in Strom umgewandelt. Ihr kleiner Bruder ist die Wärmepumpe.

2.2. Der wirtschaftliche Aspekt

Bei allem weitsichtigem und wichtigem ökologischen Bewusstsein sollte man nicht den Lebensstandard von über 7 Milliarden Menschen vergessen. Wie wird sich die Energiewende auf unser Alltagsleben auswirken? Auf diese Frage bekommt man die abenteuerlichsten Antworten: „Wir werden kein Strom mehr haben und dann bald alle wieder in Höhlen leben müssen“, oder: „Die Energiewende wird neue Arbeitsplätze schaffen und so den globalen Wohlstand ungemein befeuern.“ Beide Aussagen sind falsch und werden oft von Leuten getroffen, die es eigentlich besser wissen müssten, durch Ideologie oder Geld aber zu verblendet wurden.

Tatsächlich sind erneuerbare Energien derzeit (noch) unrentabler als fossile, ansonsten hätten sie sich ja von selbst am freien Markt durchgesetzt!

Erneuerbare Energien erfahren jedoch auch eine ökonomische Dämonisierung, die sie nicht verdient haben. Wie oft wurde den Deutschen im Laufe ihrer Energiewende, die sie zwar ein bisschen dumm, aber im Herzen löblich und relativ einsam vorantreiben, schon der flächendeckende Blackout beschwört? Wie oft mussten wir uns sagen lassen, dass die Energiewende den deutschen Wohlstand als solchen gefährde - und was ist bislang schlussendlich passiert? Nichts. Viel Lärm um fast nichts. Und das ist ganz normal so. Wissen sie, wir erleben mit der Energiewende doch gerade auch eine Machtverschiebung und bei einer solchen wettern schreien die an der Macht stehenden um ihr Leben!

Das US-amerikanische Wirtschaftsmagazin Fortune veröffentlicht jedes Jahr eine Liste mit den 500 umsatzstärksten Unternehmen der Welt. 2009 waren darin sieben der zehn umsatzstärksten Unternehmen weltweit in der Öl- und Gas Branche tätig. Sieben von zehn! Dieses Jahr, nur 5 Jahre später, sind es übrigens nur noch 5 von 10. Allein der Öl- und Gasriese Royal Dutch Shell konnte im Jahr 2011 einen Nettogewinn von 30,92 Milliarden US-Dollar verbuchen. Gewinn, nicht Umsatz! Ich denke, diese Zahlen verschaffen eine Ahnung von der Macht, die von dieser Branche ausgeht. Wenn die Energieriesen solche Summen einfahren können, lügen sie die Bevölkerung dafür auch gerne an und sagen ihr, Fracking sei eine unproblematische Erdölfördermethode und geben Studien in Auftrag, die ihnen genau das bestätigen. Moralisch verwerflich, rational aber vollkommen verständlich. Wenn Sie der Chef von Exxon Mobile sind, dann hätten Sie 2005 knapp 100.000 US-Dollar verdient - pro Tag! Und falls einer so viel verdient, sagt er der Bevölkerung wieder, es gibt gar keinen anthropogen verursachten Klimawandel und gibt für viel Geld Studien in Auftrag, die genau das belegen sollen. Ganz einfach.

Wenn diese Leute jetzt von einer "globalen Energiewende" hören, sehen Sie die Geldkreisläufe plötzlich außerhalb ihres Öl-und Gas Kartells fließen. Dann schreien Sie um ihr Leben gegen diese Leute an und tun alles, um sie zu behindern. Sie malen öffentlich Horrorszenarien aus, kaufen klammheimlich Anteile großer Zeitungen und feuern dann alle, die gegen konventionelle Energien schreiben. Ganz normal, doch die Zeit spielt gegen sie.

2.2. Fazit

Halten wir fest: Wir alle sind in einem Zeitraum steigender Erdölförderung aufgewachsen. Keiner von uns weiß, was es heißt, stagnierende oder gar sinkende Förderzahlen zu erleben. Immer mehr fossile Energien haben uns immer mehr Wachstum und Wohlstand beschehrt und wir hinterfragen die Endlichkeit dieser Wohlstandsgaranten nicht gerne. Dabei ist das mit den fossilen Energien überhaupt nicht selbstverständlich. Im Gegenteil, als man noch vor ein paar Jahren in die saudische Erdölfelder stach, sprudelte es nur aus ihnen heraus. Jetzt haben wir den Druck aus den Quellen genommen und müssen mit immer komplizierten Fördertechniken immer tiefer bohren, umnoch an neues Erdöl zu kommen. Es wird sich etwas in unserer Energielandschaft ändern müssen, es geht gar nicht anders.

Bei vielen energieintensiven Industriezweigen stehen wir nach wie vor vor prinzipiellen Fragen. Im Luftverkehr beispielsweise: Es gibt zwar einen Elektro-BMW, aber kein Konzept für eine Elektro-Boeing. Aber auch hier forscht man schon nach Alternativen zum Erdöl. Es wird auch nicht von heute auf morgen gehen können und wir alle werden Abstriche machen müssen. Aber wir können es schaffen, wir müssen es nur wirklich wollen!

3. Verweise

  • Energiewende: Die bei einer Paarerzeugung gespeicherte Energie wird bei der Paarvernichtung wieder frei. Dabei wird das gesamte Teilchen vernichtet bzw. seine gesamte Masse in Energie umgesetzt und nicht nur, wie bei der Kernspaltung und Kernfusion, ein kleiner Bruchteil (siehe auch: Massendefekt). Nun wird schon die Kernfusion, sofern sie sich einmal für wirtschaftliche Zwecke bändigen lässt, als potentieller Revoltier des Energiemarktes angepriesen. Aus der Annihilation einer gegebenen Masse x an 50% Materie und 50% Antimaterie ließe sich jedoch noch viel mehr Energie, nämlich alle zur Verfügung stehende, gewinnen, als aus der gleichen Masse x an Fusionsreaktorbrennstoff. So würde beispielsweise die Fusion eines Deuteriumkerns mit einem Tritiumkern 17,6 MeV liefern, die Annihilation eines Wasserstoffatoms mit einem Anti-Wasserstoffatom rund das Hundertfache: 1,88GeV. Zumindest künstlich erzeugte Antimaterie wird aber nie als reale Energiequelle genutzt werden können: Für die Erzeugung von ihr muss stets mindestens so viel Energie aufgewendet werden, wie ihre Vernichtung wieder freisetzt. Es gilt darüber hinaus zu konstatieren, dass der Wirkungsgrad eines „Antimaterie-Energiekraftwerkes“ aus technischen Gründen immer unterhalb der 100%-Marke liegen muss. Wegen der so hohen Speicherkraft ist auch schon über eine militärische Nutzung von Antimaterie bzw. des Annihilationseffektes seriös nachgedacht wurden. Aber auch noch nicht mehr als nachgedacht, da wir keine Ahnung haben wie genügende Mengen an Antimaterie hergestellt, gelagert oder transportiert werden sollen. Vielleicht sollte man sagen: Zum Glück keine Ahnung haben.

Be the Change: Das Ende eines jeden Klimagipfels kurz resümiert: Die Vereinigten Staaten sagen: „Wenn China nichts macht, bringt es auch nichts, wenn wir uns nun striktere Klimaziele setzen.“ Die Volksrepublik China sagt: „Wenn die Vereinigten Staaten nichts machen, bringt es auch nichts, wenn wir uns nun striktere Klimaziele setzen.“ So macht schließlich niemand nichts und das ist einer der fatalen Fehler von Politik und Wirtschaft. Zu denken, wenn es der Rest nicht macht, mache ich es auch nicht, auch wenn es vielleicht eigentlich richtig wäre. Jene leidige Grundeinstellung ist Mitverursacherin des Status Quo, einem sich vor der Weltgemeinschaft auftürmenden, riesigen Berg der Probleme.

 

Wenn der Eine böses tut, dann muss ich nichts Gutes tun, ist der eine fatale Denkfehler. Ein ähnlicher Denkfehler großer Politik ist der, wenn der Andere Böse ist, macht mich das automatisch zum Guten. Siehe beispielsweise auch aus Freund wird Feind oder Faschismus. Während meines Panamaaufenthaltes III habe ich sowohl chinesisches, als auch US-Fernsehen empfangen. Das chinesische Staatsfernsehen hat Bilder einer chinesischen Stadt, in der alle Fahrrad zu fahren schienen und im Kontrast qualmende Schornsteine von US-Kohlekraftwerken gezeigt. Die Botschaft war auch ohne Kenntnis der Sprache klar. Der amerikanische Privatsender suggerierte das Gleiche, nur andersherum und ein bisschen subtiler. Die Moral der Geschichte: Wir zerstören unseren Planeten mit erhobenen Zeigefinger und sagen: „Aber der da hat angefangen. Der ist noch viel schlimmer.“ Die Worte verhallen auf einem geschändeten Planeten. Entscheidend wäre, wer aufhört und wer Gutes tut.

Dies ist das Szenario, in dem niemand mehr daran glaubt, etwas verändern zu können. Und klar, kleine Gruppen können wirklich nicht viel machen. Doch was ist das Ganze mehr als die Summe aus mehreren kleineren Gruppen? Hier also das Szenario 2: Viele Untergruppen glauben vielleicht unabhängig voneinander fest daran, etwas Großes in der Welt verändern zu können und zusammen schaffen sie das auch. Vielleicht sollten wir in Europa den Anfang machen. Lasst uns nicht mehr nackte BIP-Zahlen mit den anderen Staaten der Erde vergleichen und ein Vereinigtes Europa aka U.S.A. 2.0. anvisieren. Ich wünsche mir ein Europa als sozialeren, friedlicheren und grüneren Gegenentwurf zum entgleisten Kapitalismus der U.S.A. Das wäre ein europäischer Gedanke, unter den ich mich gerne stellen würde.

  • Energie: Was die physikalische Größe Energie eigentlich ist.

 

  • Fracking: Wir haben große Umweltprobleme durch die Förderung von Erdöl und allmählich versiegen uns auch die konventionellen Quellen. Die wahnwitzige Lösung der Fracking-Befürworter: Die Umwelt noch mehr kontaminieren und unkonventionelle Lagerstätten erschließen. Lasst uns bevor wir Gift in den Boden pumpen lieber den Wind nutzen, der weht auch ewig. Ach, und übrigens: Von den U.S.A. liest ja, im Fracking-Markt wird unheimlich viel Geld investiert und deshalb gibt es Erdöl im Überfluss. Zwei Dinge dazu: Erstens, heißt das zunächst nichts weiter als, viele Leute glauben da gibt es was zu holen, also sollen auch Sie daran glauben. Tatsächlich ist der erste Frack-Boom schon vorbei und die Amis stehen da und können stellenweise ihr „Trinkwasser“ entzünden, weil in ihm die Gifte wieder hochkommen. Zweitens, ja es gab eine Zeit lang ein Erdöl-Überfluss durch Fracking. Aber, das überhaupt erst dieser finanzielle Aufwand und dieses eigentlich untragbare Risiko eingegangen wurde, ist nicht ein Zeichen von Überfluss, sondern von Knappheit.

 

  • Interessenskonflikte: Kann der übermächtige Energiesektor überhaupt an frei zugänglicher Energie interessiert sein? Die gewaltige Pharmaindustrie an billigen Krebsheilmethoden, die jeder für sich anwenden könnte, wenn Krebsbehandlung doch ein milliardenschweres Geschäft ist?

 

  • Politik: Fracking wollen wir nicht, Erdgas von Russland wollen wir nicht, Saudi-Arabien und Katar wollen wir mal kritisieren können, ohne dass sie uns den Öl- bzw. Gashahn zudrehen und Krieg um Energieressourcen führen wollen wir auch nicht wirklich. Also woher die Energie nehmen, wenn nicht stehlen? Von der Sonne.

 

  • Ressourcenkriege: Es stimmt nicht, dass alle Kriege wegen Ressourcen geführt werden. Es ist aber auch sicher, dass bereits Kriege für das Erdöl gekämpft wurden. 1953 beispielsweise hat der Westen, namentlich die CIA, den friedlichen, freiheitlichen, säkularisierenden und demokratischen Premierminister des Iran gestützt und einen brutalen Gottesstaat errichtet. Zwecks der Privatisierung der Erdölindustrie, das ist bewiesene Sache.

  • Staat vs. Markt: Ich bin sicher kein Sozialist. Fühle ich möglichst unvoreingenommen in mich, kann ich der libertären Philosophie viel mehr abgewinnen, als der marxistischen. Aber hier geht es nicht um Gefühle oder Ideologien. Hier geht es um die Wurst. Und davon haben die Reichen mittlerweile einen zu großen Part (nicht zuviel!), sodass der Staat ihnen etwas mehr wegnehmen muss, um die Umwelt zu schützen. Von selbst haben sie das nicht geschafft, ein übermächtiger Staat war aber auch noch nie Garant für umweltbewusstes Handeln. Wenn überhaupt eine politische Grundstruktur stark mit grünem Verantwortungsbewusstsein korreliert, so lehrt uns die Geschichte, dann ist es die Demokratie. Schlussendlich muss Veränderung wohl immer vom Bürger kommen.

 

  • Tiermisshaltung: Die Massentierhaltung verbraucht mehr Energie und setzt mehr Treibhausgase aus, als der gesamte globale Autoverkehr.

 

  • Überbevölkerung: Die Weltbevölkerung wächst derzeit jedes Jahr um ca. 8 Millionen Menschen. Das ist einmal plus Deutschland. Jedes Jahr! Nur dummerweise wächst der Planet nicht mit, was noch einmal zu einer Verknappung der knappen Ressourcen führt. Aber warum ist die Weltbevölkerung nicht im Mittelalter so stark angestiegen? Die Zeit war doch die gleiche. Damals waren jedoch einige Umstände nicht gegeben, die den raschen Bevölkerungsanstieg heute bedingen. Industrialisierung, steigende Lebenserwartung, medizinischer Fortschritt, gesündere Ernährung, höhere Hygienestandards usw. Sie alle hängen irgendwie zusammen und sind fast alle direkt oder indirekt auf einen gleichen Nenner zurückzuführen: Billige Energie. Im 12. Jahrhundert hatten wir kein Erdöl und kein Erdgas. Man war auf menschliche und tierische Muskelkraft angewiesen, was eine Industrialisierung, einen gesunden Lebensstil, Überzeit für medizinische Forschung, ausgewogene Ernährung oder hohe Hygienestandards von vorne rein ausschloss. Man war froh über die Runden zu komme, unseren Wohlstand verdanken wir vielen Faktoren. Ein ganz großer unter ihnen ist sicher die billige Energie.

 

  • Weltraumlift: Ein sogenannter space elevator würde die Welt wie wir sie kennen komplett auf den Kopf stellen. Mit ihm können wir zum Beispiel genügend Material ins All schießen, um es im Orbit zu Solarkraftwerke zusammenzubauen. Da oben scheint die Sonne viel intensiver auf die Kollektoren und es gibt keine Wolken. Auch beim Weltraumlift gilt wieder: Wir können es schaffen, wir müssen es nur wirklich wollen.

 

4. Bildquellen

Stand: 2014

Kommentare: 4
  • #4

    WissensWert (Montag, 23 Juli 2018 04:25)

    https://youtu.be/6LexUjifr5k

  • #3

    Martin Landvoigt (Donnerstag, 19 Juli 2018 16:00)

    'Atomenergie ist keine Alternative' hierbei handelt es sich um ein Urteil, dem viele Menschen nicht folgen, denn es werden nach wie vor neue Kernkraftwerke gebaut. Die Begründung für das Urteil ist ebenfalls fragwürdig:

    'kein nachhaltiges Konzept zur Atomabfallstoffentsorgung' - dies wird vor allem in Deutschland von Kernkraftgegnern politisch-ideologisch getrieben. Zum Einen ist eine Endlager möglich. Zuma anderen kann durch Aufbereitung und Brüter-Technologien eine Nutzung von sogenannten Atommüll bereits heute schon gemacht werden und wird das auch.

    'zweitens kein Atomkraftwerk auf der Welt, dem nicht auch prinzipiell so etwas Ähnliches wie dem Reaktion in Fukushima zustoßen könnte.' Was heißt ähnlich? Tsunamis kann es nur bei wenigen Kraftwerken geben. Eine bessere Planung hätte die Probleme vermeiden können. Ferner sind Bauart-bedingte Probleme durchaus vermeidbar. Eine 100%-Sicherheit gegen jedwede Unfälle ist grundsätzlich nicht zu errechen, aber diesem Ziel kann recht nahe gekommen werden. Ferner kann der mögliche Schaden begrenzt werden. Entgegen der medialen Darstellung waren die Schäfen weit geringer als befürchtet: Keine Mensch hatte eine Strahlenerkrankung. Keine Krebserkrankung wurde als Folge nachgewiesen. Schlimmere Schäden wurden durch die Atomangst ausgelöst. Andere Energiegewinnungstechniken, Im Besonderen der Stausee-Bau, hat wesentlich größere Opferzahlen zu beklagen. Die Unfälle beim Bau und Wertung von Windkraft-Anlagen ist weniger spektakulär, mengenmäßig jedoch größer.

    'Außerdem ist auch Uran eine irdische Ressource und die Ressourcen eines endlichen Planeten sind logischerweise selbst endlich' - Angesichts der riesigen Vorräte, auch gelöst in den Ozeanen, der Aufbereitungs- und Brütertechnologien mit Reichweiten von mehreren hunderttausend Jahren kann man praktisch von unbegrenzten Vorräten gesprochen werden.

  • #2

    WissensWert (Sonntag, 09 Oktober 2016 16:28)

    http://www.arte.tv/guide/de/050775-000-A/thorium-atomkraft-ohne-risiko

  • #1

    WissensWert (Dienstag, 20 September 2016)

    http://www.arte.tv/arte_vp/index.php?json_url=http%3A%2F%2Farte.tv%2Fpapi%2Ftvguide%2Fvideos%2Fstream%2Fplayer%2FD%2F050775-000_PLUS7-D%2FALL%2FALL.json&lang=de_DE&config=arte_tvguide_live&rendering_place=http%3A%2F%2Fwww.arte.tv%2Fguide%2Fde&share=1


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